Verwaltungskultur und Agilität – ein Widerspruch?

Dass agile Methoden in den öffentlichen Verwaltungen bislang so wenig Verbreitung finden – das kann doch kein Zufall sein – oder? Aber wo sollen wir die Gründe suchen?

Die These, es gebe so etwas wie einen „Bürokratentypus“, der eben in Behörden gehäuft auftrete, hatten wir schon geprüft und verworfen. /1/ Gibt es aber eine spezifische „Verwaltungskultur“? Gibt es überhaupt spezifische „Kulturen“ von Organisationen und wie könnte man sie jeweils beschreiben?

Damit beschäftigt sich eine Untersuchung aus den USA mit dem Titel „Tribal Leadership“. /2/ Weiterlesen „Verwaltungskultur und Agilität – ein Widerspruch?“

Thema Agilität zieht Kreise in der Public Sector Community

Das Thema Agilität wird in der öffentlichen Verwaltung zunehmend wahrgenommen – unser Forum befindet sich in bester Gesellschaft. Hinweisen möchte ich auf die aktuell erschienene Ausgabe (2016/03) von „Verwaltung und Management: Zeitschrift für moderne Verwaltung“ aus dem Nomos Verlag. Unter der Gastherausgeberschaft von Jörg Bogumil, einem der renommiertesten deutschen Verwaltungswissenschaftler, wird am Thema Flüchtlingskrise die Krise der Verwaltungen beleuchtet. Dabei wird die Flüchtlingskrise als „Wicked Problem“ beschrieben, dem man nicht mit zentralistischen Lösungsansätzen begegnen kann, sondern das kollaborative Self-Governance-Ansätze erfordert (vgl. Editorial). Lesenswert sind unter dem Aspekt „Agilität“ insbesondere die Beiträge von Michèle Morner und Manuel Misgeld (Organisation der Integration: Die Rolle von Self-Governance für eine gemeinschaftliche Handhabung der Flüchtlingssituation) und von Johann Hahlen und Hannes Kühn (Die Flüchtlingskrise als Verwaltungskrise – Beobachtungen zur Agilität des deutschen Verwaltungssystems). Leider sind die Beiträge nicht Open Access zugänglich.

Scrum und Bürgerschaftliches Engagement: Der Anfang eines Gedankenspiels

Markus ist seit vielen Jahren Beauftragter für Bürgerschaftliches Engagement in seiner Stadt. Enthusiastisch war er an die Aufgabe herangegangen und wollte das Ganze professionell mit einem richtig guten Projektmanagement angehen. Projektmanagement ist schon seit vielen Jahren sein Steckenpferd.

Aber so einfach, wie scheint, ist es leider nicht. Wenn es um Projekte geht, bei denen die Bürger und Einwohner der Stadt beteiligt sind, das lernte Markus schnell, gelten andere Rahmenbedingungen als in klassischen Projekten, die er noch aus seiner Zeit in einem großen Unternehmen kannte. Hierarchische Beziehungen erweisen sich als kontraproduktiv, laterale Führung und intrinsische Motivation bekommen eine zentrale Bedeutung. Und umfassende, aufwendige „Spielregeln“, Reporting und alles was sonst zu einem „guten“ Projektmanagement als Grundlage gehört, ist gerade in diesen Projekten eher abschreckend. All die Regeln, Dokumente, Gremien – sie wirken allzu oft bürokratisch, schwerfällig und letztendlich frustrierend auf Freiwillige, die eine gemeinsame Vision zusammenbringt  Auch ist es häufig schwierig, detaillierte Projektpläne zu erstellen, ist doch oft zu Beginn der Projekte unklar, was konkret im Projekt entstehen soll. Ständige Plananpassungen sind der Normalzustand. Es sind häufig ergebnisoffene Projekte. Das hatte er zu Beginn schwer unterschätzt. Und sich oft eine blutige Nase geholt. Also entscheidet er sich irgendwann, sich nach Alternativen umzusehen. Es muss doch einen Weg geben, der besser zu den Rahmenbedingungen passt. Einen Weg, der dem Team Raum lässt und in dem die hauptamtliche Kraft stärker in den Hintergrund tritt. Noch dazu – das ist seiner Meinung nach wichtig – braucht es frühe sichtbare Ergebnisse, damit die Motivation erhalten bleibt. Der Dialog zwischen allen Beteiligten, offen und transparent und immer auf Augenhöhe, das muss gewährleistet sein. Aber wie? Einen schlanken, auf Kommunikation und kontinuierliche Verbesserung ausgerichteten Ansatz. Das ist es, was es bräuchte.

Und da Markus als Projektmanagemententhusiast gut vernetzt ist, hört er sich in der PM-Gemeinschaft um. Dadurch hört er zum ersten Mal von  Weiterlesen „Scrum und Bürgerschaftliches Engagement: Der Anfang eines Gedankenspiels“

Umfrage zu den Konferenzthemen Februar 2017: Die ersten Ergebnisse

Im April haben wir eine Umfrage unter unseren Leserinnen und Lesern gestartet. Wir wollten wissen, welche Themen Sie/euch interessieren könnten. Bis jetzt sind 160 Stimmen eingegangen. Hier die Ergebnisse:

Umfrageergebnissse

Wir würden uns freuen, wenn sich noch weitere Leser beteiligen (Artikel weiter unten https://agile-verwaltung.org/2016/04/29/umfrage-zu-themen-der-konferenz-agile-verwaltung-2017/). Auch weitere Themenvorschläge und Anmeldungen von Referenten sind willkommen.

Vorstellung von eduScrum auf dem Scrum-Day in Stuttgart

Dieser Artikel wurde von Jan Fischbach auf http://www.teamworkblog.de veröffentlicht und von mir für das Forum Agile Verwaltung leicht überarbeitet. (WS)

Zum Abschluss des Scrum Days 2016 in Stuttgart gab es bewegende Szenen. Der Erfinder von eduScrum Willy Wijnands traf mit seinen Schülern den Co-Erfinder von Scrum Jeff Sutherland. Weiterlesen „Vorstellung von eduScrum auf dem Scrum-Day in Stuttgart“

Wie kann man Agilität „ganz ganz kurz“ erklären?

Veronika und ich brüten gerade über einer reizenden Aufgabe: Wir verfassen einen Artikel für eine Fachzeitschrift und sollen darin „ganz ganz kurz“ erklären, was Agilität ist.

Gar nicht so einfach. Jede von uns arbeitet seit Jahren mit agilen Methoden. Aber das mal auf den ▪ zu bringen?

Also gehen wir die Herausforderung doch selbst agil an: Wir machen einen Versuch und holen uns Feedback, um uns zu verbessern. Feedback von wem? Natürlich von unseren geschätzten Leserinnen und Lesern! Weiterlesen „Wie kann man Agilität „ganz ganz kurz“ erklären?“

In eigener Sache: Möglichkeiten zum Einklinken

Wir vom Forum Agile Verwaltung haben einige Anfragen erhalten, welche Möglichkeiten zur Beteiligung es gibt. Das freut uns, weil es eine Wertschätzung für uns, vor allem aber für das Thema ausdrückt, das wir vertreten.

Unsere Leser sind oft vielbeschäftigt und können und wollen sich nicht groß festlegen. Deshalb haben wir uns eine nicht verpflichtende Möglichkeit der Kontaktaufnahme überlegt. Wir bieten jedem Leser an, an unseren Redaktionstreffen teilzunehmen. Wir haben jeden Monat eine Telefonkonferenz von einer knappen Stunde. Und alle Vierteljahre ein Vororttreffen.

Wir haben eine neue Seite „Termine“ eingerichtet. Dort stehen auch die Einwahlmodalitäten für die Telkos. Wer darüber hinaus einen Artikel schreiben möchte, kann an einen der Redakteure eine E-Mail schreiben. Dann wird er als Autor freigeschaltet.

Muss Agilität nicht überhaupt scheitern – an den Mitarbeitern?

Bisweilen, wenn ich vom Forum Agile Verwaltung berichte, schlägt mir Skepsis entgegen. Teilweise unverhohlene  – „Agilität in einer Verwaltung – das kann doch nie klappen“ -, manchmal wohlwollend und etwas schulterklopfend: „Übernimmst du sich da auch nicht? Bei den vielen Bürokraten in den Behörden …“

Ein Anlass, sich dem Thema ernsthaft zu stellen: Kann Agilität an „den Menschen“ scheitern? Unterscheiden sich Beamte und Beschäftigte im Öffentlichen Dienst, quasi charakterlich, von den agilen Hüpfern in den Startups und Softwareschmieden?
Gibt es so etwas wie eine Beamtenpersönlichkeit?

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