
Es ist Montag morgen. Ihre Kinder sind vielleicht gerade unterwegs in die Schule. Sie spüren noch das Gefühl, das Sie von früher her kennen. Oje. Schule. Belastung. Noten. Ungerechtigkeit. Zu viele Hausaufgaben. Zu schwere Klassenarbeiten. Schule – eigentlich eine Zumutung.
Vielleicht haben Sie davon gelesen, dass der chinesische Batteriezellen-Hersteller CATL am Erfurter Kreuz für 240 Millionen Euro eine neue Fabrik baut. Deutsche Firmen könnten im Moment solch ein Gigaprojekt wohl nicht stemmen. Vielleicht kennen Sie ja auch jemanden, der chinesische Austauschschüler/innen kennengelernt hat. Ich habe jahrelang diese Erfahrung gemacht. Austausch mit einem Gymnasium in Wuhan. „Eine andere Liga“ dachte ich immer. „Au Backe, dieses bedingungslose Wissensbüffeln. Diese klaglose Disziplin. Die hängen uns in der Zukunft mit links ab.“ In der 10. Klasse Wissensvermittlung in Mathematik, die bei uns im ersten Semester Mathematik gelehrt wird. Nein, keine Sorge. Ich verlange nicht nach chinesischem Büffeln in old Germany. Ich liebe unsere Art von Schulzeit. Ich schätze die europäischen Schulen … auch wenn wir mit dem Wissensstand junger Chines/innen nicht mehr Schritt halten können. Aber wir haben einen riesigen Joker im Ärmel. Wenn Sie ältere Kinder haben und sich ihre Schulanstrengung einmal ganz objektiv anschauen, dann müssen Sie zugeben: Da ginge so viel mehr, ohne dass es gleich zu chinesischen Verhältnissen führen würde. Da ist so viel Leerlauf im Unterricht – in den Köpfen der Schüler/innen. Würden wir sie ernster nehmen können und gleichzeitig mehr fordern, dann würde sich vieles ändern. Meine These habe ich für Sie gezeichnet. Agil lernen. Den Leerlauf beenden. Durchstarten. Ein Traum? Keineswegs. Allerdings eine echte Anstrengung auf Seiten der Lernenden und der Lehrenden.

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