Agil unterrichten – konkret

Save the date – ein Tag an der Hochschule für agile Bildung in eZürich

Samstag 19. Juni – 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr – 21 Fränkli Tagungsgebühr

Im Bildungsbereich stellt man sich immer wieder diese eine Frage: Wird Schule irgendwann „nach Corona“ wieder „normal“? Also etwa so: Die Lehrperson ist auf der Basis des Lehrplans für die Unterrichtsstunde gut vorbereitet und am Ende kann sie sagen: „Wunderbar. Heute habe ich meinen Stoff geschafft“. Und Schüler:innen in den analogen Schulbänken haben wieder dieses „normale“ Gefühl aus den früheren Zeiten.

Die Sehnsucht nach der „Normalität“ ist in Zeiten des Onlinelernens logischerweise groß. Allerdings muss man ehrlicherweise sagen, dass es bei den Lernenden meist nicht in erster Linie um schulische Inhalte geht, sondern um die aktuell fehlende soziale Vernetzung. Um das Menschsein eben. Tauchen wir zurück in die analoge Vergangenheit vor zwei Jahren und schauen auf die Gefühlswelten der Akteure im Fachunterricht und nur auf den Lernstoff bezogen, dann sieht die Visualisierung dazu doch oft etwa so aus:

Nun haben Schüler:innen in den letzten Monaten zwangsläufig lernen müssen, selbstständiger zu laufen als im vorigen Bild. Klar, das Feld zieht sich möglicherweise in Sachen Fachkompetenz mehr auseinander. (nächstes Bild) Aber in Sachen Selbstständigkeit und das „Sich auf sich selbst verlassen müssen“ haben alle zugelegt. Ob sie wollten oder nicht. Ich will die aktuelle Situation natürlich nicht beschönigen. Aber ich wünsche mir trotzdem dringend von Schule für die Generation meiner Enkel:innen, dass man die vielen in diesen Zeiten digital erworbenen Kompetenzen nicht einfach schnöde wieder zurücklässt. Die Schule der Zukunft muss hybrid gedacht werden. (Übrigens sollten auch Großeltern nach Corona hybrid altern und nicht ihre angehäufte Onlinekompetenz wieder über Bord werfen :-))

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Agile Führung? Agile Hierarchie? Ein Versuch zum Abbau der Begriffsverwirrung

Beim Lesen von Blog Posts und beim Hören von Podcasts zu den Themen Teams und den Rollen in Teams ist mir in letzter Zeit wiederholt aufgefallen, wie unklar wir oft ausdrücken. Wir leben in einer VUKA-Welt. Das A in VUKA steht für Ambivalenz und Ambiguität. Also für Zweideutigkeit, Vagheit, Verschwimmungen. Umso wichtiger wäre es doch, in A-Situationen besonders darauf zu achten, klare Begriffe zu finden, die es erlauben, diese Ambiguitäten deutlich auszudrücken.

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Agiles Forschungsmanagement-Experiment

Ko-Autor: Professor Dr. Hermann A. Wegner

Es begann im Sommer 2019, als ich eine spannende Anfrage der Justus-Liebig Universität Gießen bekam. Ein internationales Forschungsteam will stärker selbstorganisiert arbeiten, da sich das Team auf mehr als 10 Promovierende verdoppelt hat und eine individuelle Betreuung durch den Doktorvater bei der Gruppengröße nicht mehr leistbar ist. Zudem arbeiten mehrere Promovierende an ähnlichen Themen, da ist eine engere Zusammenarbeit und die bessere Vernetzung untereinander sehr sinnvoll. Andere Formate der Zusammenarbeit wurden notwendig.

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Agiles auf die Ohren: Interessante Podcasts für die Agile Verwaltung

Normalerweise hätte ich mit langen Zug- oder Autofahrten angefangen und erzählt, wie angenehm es ist, statt Radio zu hören, sich ein tolles Buch vorlesen zu lassen oder einem interessanten Podcast zu lauschen. Nach über einem Jahr Corona schimmelt meine Bahncard vor sich hin und ich weiß schon fast nicht mehr, wie Reisen anfühlt.

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Die 10 Prinzipien der Kaizen-Philosophie

In meinen letzten Beitrag im Blog des Forums Agile Verwaltung hatte ich das Thema Kaizen als Philosophie des permanenten Lernens und Weiterentwickelns als Teil der agilen Verwaltungskultur in den Fokus gestellt. An dieser Stelle möchte ich anknüpfen und die „10 Prinzipien der Kaizen-Philosophie“ herausgreifen.

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Unser WoL-Circle: Bericht einer bitteren Niederlage

Dieser Bericht wurde verfasst von Benedikt, Marion, Martin und Wolf. Weil es bei WordPress nicht anders geht, erscheint als Autor hier nur Wolf.

Von Oktober 2020 bis Januar 2021 haben wir vier – Benedikt, Marion, Martin und WoLf – einen Working-out-Loud-Circle abgehalten. Wie kamen überhaupt nicht damit klar. Wir müssen jetzt harte Trauerarbeit leisten. Und wir haben uns überlegt: je öffentlicher wir dies tun, um so härter und damit ehrlicher wird sie.

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Workflow mit digitalem Mindset in Musterhausen

In der Musterhausener Stadtverwaltung arbeiten bekanntlich viele kluge Köpfe. Und doch, und doch, ist man auch in diesem sympatischen Städtchen von der Corona-Krise auf dem falschen Fuß erwischt worden. Plötzlich sitzen halbe Ämter wechselweise im Home-Office und die Kolleg*innen sehen sich oft tage- oder wochenlang nur noch in Videokonferenzen.

Für Besprechungen ist das vielleicht kein Problem, wohl aber bei einer der Lieblingsdiziplinen jeder Verwaltung: Die Mitzeichnung. Mit ihr werden die Beschlüsse von den Führungskräften freigegeben. Und diese Freigabe erfolgt auch in Musterhausen meistens noch auf Papier.

Damit sind wir beim Problem: Im Home-Office-Modus taugt Papier als Unterschriftträger nichts. Mit einem Filzstift auf dem Bildschirm unterschreiben ist keine Lösung. Was also tun?

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„Agiles Steuerungsmodell“: Die Besonderheiten des „Systems Verwaltung“

In den USA ist Präsident Joe Biden gerade dabei, dem Land eine gigantische Kehrtwende zu verordnen. /Anmerkung 1/ Mit zwei großen Wirtschaftspaketen in Höhe von mehreren Billionen Dollar will er u.a. die marode Infrastruktur des Landes zukunftsfähig machen. Nicht die Riesensummen sind so spektakulär. Sondern es ist die Neuausrichtung der Staatsziele: wieder hin zu einer aktiven Rolle des Staates und Abschied von der unter Ronald Reagan begonnenen, oft als „neoliberal“ bezeichneten und reaktiv-defensiv orientierten Staatszielvision.
Vieles spricht dafür, dass ohne eine vergleichbare Neujustierung auch Deutschland auf keinen Zukunftspfad kommen kann. Ein mögliches „agiles Steuerungsmodell“ /Anmerkung 2/ geht Hand in Hand mit neuen Zielvisionen. Das wiederum hat zur Voraussetzung, dass wir uns mit einigen allgemein anerkannten Urteilen über die Funktion der öffentlichen Verwaltung beschäftigen. Damit wollen wir hier anfangen. Wir wollen einen Blick auf das sogenannte Neue Steuerungsmodell werfen, das seit 30 Jahren die Ausrichtung insbesondere auf kommunaler Ebene in Deutschland bestimmt.

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