Videokonferenzen und mehr in virtuellen 3D-Räumen

Ja sicher, nach bald zwei Jahren Corona vermisse ich Präsenzveranstaltungen immer öfter. Trotzdem toll, dass es so viele Tools für Video-Konferenzen und Online-Zusammenarbeit gibt. Wenn man nicht gerade jeden Tag mehrere Stunden in Online-Meetings verbringt, sind die elektronischen Werkzeuge eine echte Bereicherung für die Arbeit.

Ich wundere mich trotzdem, dass die Tools fast ausnahmslos aus der Flat-Earth-Welt zu stammen scheinen. Mal links, mal rechts, mal in einem beweglichen Fenster sind die Livebilder der Teilnehmenden eingeblendet. Dazu irgendwo eine Werkzeugleiste, ein Chatfenster und optional eine freigegebene Präsentation. Aber alles spielt sich auf der zweidimensionalen Bildschirmoberfläche ab.

Aber ehrlich, das soll ein Ersatz für eine Präsenzveranstaltung sein, die in echten Räumen mit drei Dimensionen stattfinden? Liebe Hersteller, gebt euch mehr Mühe! Wie man es anders machen kann, zeigen die folgenden Beispiele.

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Neues aus Agilhausen – so gehen wir die Zeit der Schulschließungen an

Nun ist es soweit, alle Schulen und Kindertagesstätten werden geschlossen. Auch bei uns in Agilhausen haben wir einen Krisenstab eingerichtet und werden ab dieser Woche den Schulbetrieb und die Betreuung in den Kindertagesstätten gemäß den Handlungsanweisungen stark einschränken. Es ist insgesamt eine seltsame Situation. Doch diese aktuelle Situation ist auch hoch spannend. Zum einen, weil wir alle nicht wirklich wissen was, wann und wie kommen wird. Die Lage ist komplex und nicht wirklich prognostizierbar. Das ist VUCA in Reinform. Sollen wir experimentieren und mutig sein? Wenn es um die Gesundheit unserer Mitmenschen in Agilhausen geht, dann wagen wir keine Exeprimente, sondern gehen mit Ruhe und mit aus jetziger Sicht angemessenen Maßnahmen voran.

Wenn es jedoch um den Schulbetrieb geht, dann sind Exeprimente genau das Richtige, um die Schule 4.0 mit Leben zu erfüllen. Da war doch was mit Digitalisierung und so. Dann lauschen wir einfach mal einem Gespräch mit tollen Ideen.

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Agiles Lernen und die Hattie-Studie

Hattie sagt Ihnen etwas, oder? Der neuseeländische Professor, der in Australien forscht und lehrt und eine riesigen Studie darüber herausgebracht hat, was eigentlich wirklich effektiv beim Lernen ist. Lernen, das ist so eine völlig verrückte Sache. Da gibt es Experten noch und noch.

Spüren Sie einmal in sich hinein und Sie werden merken: „Ja klar bin ich ein Experte. Ich habe da so ein starkes Bauchgefühl, was für meine Kinder oder Enkel das Richtige ist.“ Vor 50 Jahren haben auch Ärzte meist so behandelt. Aus dem Bauch – ausgestattet mit viel Erfahrung. Heute käme kaum ein Arzt mehr auf die Idee, entgegen wissenschaftlichen Studien seine Patienten zu behandeln.

Eltern, Großeltern, Lehrer/innen und Bildungsbehörden machen das noch immer. Aus dem Bauch der Erfahrungen schöpfen. Anstatt z.B. einmal die Hattie-Studie auf Schule und Hochschule anzuwenden. Dann würde sich Schule rasant ändern müssen. Dann würde Schule in die agilen Startlöcher gehen. Denn Hatties Metastudie zeigt ganz klar: Am effektivsten ist Schule und Hochschule und Lernen allgemein mit einem agilen Mindset. Wir vom Forum agil lernen und lehren haben dazu unser zweites Magazin herausgebracht. Helix 2.

Helix 2 Titelblatt

Klicken und blättern. Als pdf auch auf https://www.aufeigenefaust.com/

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MATHE AGIL

Ich war vor meiner Pensionierung Physik- und Mathelehrer und eine der häufigsten Aussagen, die man mir entgegnete und noch immer entgegnet, wenn ich nach meinen früheren Fächern gefragt werde, lautet: „Oh je, in Mathe war ich immer schlecht.“ … und seit Jahrzehnten versuche ich, dieser falschen Aussage die richtige entgegenzustellen: „Sie können gerne sagen, dass Sie schlechte Noten in Mathe geschrieben haben. Das heißt aber noch lange nicht, dass Sie schlecht in Mathe waren … oder noch heftiger, dass Sie schlecht in Mathematik sind.“

Lücken- Mathe

Liebe Leser/in. Gehen Sie selbst einmal in sich. Wie war das damals in Mathe? Gehören Sie auch zu denen, die tief innen drin dieses mathematische Ohnmachtsgefühl aus der Schulzeit noch immer mit sich herumtragen? Dieses kleine Schämen, dass man diese Mathe damals oft überhaupt nicht geblickt hat? Dieses innere doofe Unwohlsein, wenn Sie auch heute noch im hohen Alter einen Mathelehrer treffen? Diese Hilflosigkeit, wenn Sie an Mathe in der Mittelstufe denken? Obwohl das doch so lange her ist? Wenn Sie nicht zu denen gehören, die sich beim Stichwort Mathematik und Schule irgendwie klein fühlen, dann seien Sie froh.

All die anderen würde ich gerne von dieser vollkommen unnötigen Last befreien, die einzig und allein daher kommt, weil Sie in einer normalen Schule in einen normalen Matheunterricht gegangen sind und nicht in eine agile Schule mit einem agilen Matheunterricht.

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Die Helix und das agile Forschen

Upps, stimmt ja, ich stehe schon wieder auf dem Blog-Plan … und trete heute auf die Schnelle mit einer kleinen agilen Geschichte aus dem Alltag an. Schülerforschungszentrum Freiburg. Brennstoffzelle. Zukunft pur. Den Fachleuten der Zukunft über die Schulter gucken. Mein Part war es, ein Schülerforschungs-Projekt als agiler Beobachter bei Teambildung, Prozessentwicklung und Ablauf zu begleiten. Kein bestimmtes Ziel, eher die Idee, einen Blickwinkel einzunehmen, den man normalerweise als Lehrer niemals hat, weil man keine Zeit für solche speziellen Beobachtungen besitzt. Unsere Fragestellung: Wie viel Agilität kann man in einem „normalen“ Kurs für naturwissenschaftlich interessierte Schüler/innen unterbringen, bei dem von vorneherein als wesentliche Grundlage die agile Haltung schon mal genau passte. Ich habe mein Fazit in einem kleinen Film festgehalten: Es passiert schon ganz viel Agiles, wenn man Schüler/innen möglichst freie Möglichkeiten bietet, sich in ihrem Tempo zu entwickeln, sich auszuprobieren, ihre Fähigkeiten zu erfahren, zu experimentieren, zu forschen, sich zu fordern, auch ohne dass man es in einen konkreten agilen Rahmen packt. Für die Stärksten war der zusätzlich angebotene agile Rahmen leicht umsetzbar, für die anderen müsste er vorher in Ruhe entwickelt werden, um die zusätzlichen Vorteile gegenüber dem ungeplanten agilen Forschen für sie begreifbar zu machen. Auf unserem eigenen „agilen Kanal“ haben wir vom Forum agil lernen und lehren die Sache übrigens schon früher unter dem Stichwort Freiraumforschung vertieft. Helix 1Helix 2Helix 3

Mit den besten Grüßen aus der Zukunft – Heinz Bayer

Was für ein Bildungswahnsinn – aber eduScrum&Co könnten ihn lösen

Schwimmen gesamt

Darf ich Sie zu einem kleinen Gedankenspiel einladen? Stellen Sie sich vor, Sie landen im Rahmen einer Bildungsreise auf einem anderen Planeten, auf dem es eine zentrale und klare bildungspolitische Ansage gibt.
Sie lautet: Wer sein Leben meistern will, der muss gut schwimmen können.

Dann lernen sie das Schulsystem dieses Planeten kennen, das mit vier Jahren Vorschule und acht Jahren Schule arbeitet.

In der Vorschule lernen ganz viele Schüler/innen ziemlich gut schwimmen, allerdings jedes Kind mit seinem ganz eigenen Lerntempo. Was auch logisch ist, weil die Planetenbewohner naturgemäß unterschiedlich schnell schwimmen lernen.

In der „richtigen“ Schule konzentriert man sich dann darauf, dass alle Schüler/innen einigermaßen gleich schnell vorwärts kommen, weil es ja jedes Jahr ein Zeugnis gibt und in acht Jahren die Schulabschlussprüfung – und deshalb holt man alle Schüler/innen auf ein gemeinsames Boot. Acht Jahre lang wird im Unterricht immer wieder nachdrücklich darauf hingewiesen, wie wesentlich Schwimmen für das ganze Leben ist. Nur sei im Moment leider keine Zeit dafür. Die Aussage von Lehrpersonen – „Wir müssen eben alle erst einmal auf einen gemeinsamen Wissensstand bringen“, die Sie oft zu hören bekommen, scheint eine beinah kultische Bedeutung zu haben.

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Agil gefordert

Agil gefordert

Es ist Montag morgen. Ihre Kinder sind vielleicht gerade unterwegs in die Schule. Sie spüren noch das Gefühl, das Sie von früher her kennen. Oje. Schule. Belastung. Noten. Ungerechtigkeit. Zu viele Hausaufgaben. Zu schwere Klassenarbeiten. Schule – eigentlich eine Zumutung.

Vielleicht haben Sie davon gelesen, dass der chinesische Batteriezellen-Hersteller CATL am Erfurter Kreuz für 240 Millionen Euro eine neue Fabrik baut. Deutsche Firmen könnten im Moment solch ein Gigaprojekt wohl nicht stemmen. Vielleicht kennen Sie ja auch jemanden, der chinesische Austauschschüler/innen kennengelernt hat. Ich habe jahrelang diese Erfahrung gemacht. Austausch mit einem Gymnasium in Wuhan. „Eine andere Liga“ dachte ich immer. „Au Backe, dieses bedingungslose Wissensbüffeln. Diese klaglose Disziplin. Die hängen uns in der Zukunft mit links ab.“ In der 10. Klasse Wissensvermittlung in Mathematik, die bei uns im ersten Semester Mathematik gelehrt wird. Nein, keine Sorge. Ich verlange nicht nach chinesischem Büffeln in old Germany. Ich liebe unsere Art von Schulzeit. Ich schätze die europäischen Schulen … auch wenn wir mit dem Wissensstand junger Chines/innen nicht mehr Schritt halten können. Aber wir haben einen riesigen Joker im Ärmel. Wenn Sie ältere Kinder haben und sich ihre Schulanstrengung einmal ganz objektiv anschauen, dann müssen Sie zugeben: Da ginge so viel mehr, ohne dass es gleich zu chinesischen Verhältnissen führen würde. Da ist so viel Leerlauf im Unterricht – in den Köpfen der Schüler/innen. Würden wir sie ernster nehmen können und gleichzeitig mehr fordern, dann würde sich vieles ändern. Meine These habe ich für Sie gezeichnet. Agil lernen. Den Leerlauf beenden. Durchstarten. Ein Traum? Keineswegs. Allerdings eine echte Anstrengung auf Seiten der Lernenden und der Lehrenden.

Barcamp 2019

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OER, Hattie und agil lernen und lehren

oer2

Das Schöne am agilen Arbeiten ist, dass man sich oftmals einfach in die richtige Richtung mit einem klaren Ziel treiben lassen kann, ohne die einzelnen Schritte vorher genau zu kennen. Das Ziel unseres Forums agil lernen und lehren  – einem Unterforum des FAV – ist es, agiles Denken, Handeln und agile Haltung unter die Menschen zu bringen, weil wir glauben, dass es den lehrenden Menschen und damit auch den lernenden Menschen sehr gut tut und nebenbei ein sehr effektiver Ansatz ist.

Und weil es natürlich uns selbst gut tut, sich über zeitgemäße Bildung auszutauschen. (Übrigens höchste Effektstärke bei Hattie – siehe Spitze der oberen Hattie-Rakete)

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Luuise – oder – Hattie lässt grüßen

Ja ich bin es wieder mal. Heinz Bayer – der aus dem Forum agil lernen und lehren. Dieses Mal mit Luuise im Gepäck. Samt einem Wimmelblatt über Bildungsstudien und mehr.

Luuise und mehr

 

„Ach was, diese unsäglichen Bildungsstudien“, wispert es genervt als Hintergrundgeräusch in vielen Lehrerzimmern, wenn es um Studien wie die von John Hattie geht. „Schon wieder wird eine neue Sau durch‘s Dorf getrieben. Dabei haben wir doch unsere altbewährten Rezepte.“ Weiterlesen „Luuise – oder – Hattie lässt grüßen“

Agil Schulen verwalten

Wir spinnen hier auf unserem Blog ein drittes Mal die Idee weiter (verknüpft mit unserer fiktiven Laborschule in Weit im Winkl), wie befreiend es sein könnte, wenn die Verantwortlichen auf allen Ebenen des Systems Schule begreifen würden, dass man Schüler/innen üblicherweise viel zu wenig ernst nimmt, ihnen viel zu wenig zutraut und damit viel zu wenig von ihnen abverlangt.

In unserer kleinen Story hatten wir Hanno Schmitt vom Regierungspräsidium Freiburg der Laborschule in Weit im Winkl einen Besuch abstatten lassen. Lena, eine Schülerin aus dem Schulsprecherteam, erklärte ihm gerade, welches Wochenthema im schulischen Think Tank diskutiert würde. „Think Tank an der Schule? Was soll das denn sein?“ – „Wissen Sie“, meinte Lena selbstbewusst. „Wir jungen Leute werden uns in 20 Jahren in einer Welt zurechtfinden müssen, von der man heute nur eine vage Ahnung hat. Also müssen wir doch am besten schon jetzt selbst darüber nachdenken, wie wir diese Herausforderung später trotzdem möglichst erfolgreich meistern können.“ Die Schulsprecherin öffnete die Tür mit der fetten Aufschrift „FUTURE“.

bildung mit schuelern

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