Wie Schule auf Augenhöhe geht …

Ausschnitt des Covers der DVD des Films AUGENHÖHEmachtSchule – Foto: Martin Bartonitz

Vor zwei Jahre hatte ich auf das förderungswürdige Projekt AUGENHÖHEmachtSchule aufmerksam gemacht (hier). Vor Weihnachten erhielt ich als einer der 429 Förderer, die über 60.000 € zusammen brachten, das Ergebnis auf meiner eigenen DVD. Nun hatte ich endlich die Zeit, mir das Resultat anzuschauen. Und ich hatte wieder einmal Gänsehaut.

Das Film-Team von links: Michael Groß, Andrea Sieben, Vanessa Christoffers-Trinks, Silke Luinstra, Philipp Hansen, Daniel Trebien

Julia Culen zeigte in einer Studie auf, dass die gerade ins Arbeitsleben kommenden jungen Menschen so gar nicht das erfüllen, was eine sich immer schneller wandelnde Arbeitswelt benötigt: selbstbewusste, mutige, kreative, entscheidungsfreudige, experimentierende Mitarbeiter. Ganz im Gegenteil kommt nun eine wohlbehütete Milleniumsgeneration in die Firmen, die nach Stabilität schaut, die angeleitet werden und Aufträge abarbeiten will (siehe: Generation (A)ngst – mit ihr haben wir nicht gerechnet! ).

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Mit kollektiver Intelligenz die besten Lösungen finden – eine Rezension

Wer andere ausschließt, schließt sich selber ein!
Gerhard A. Fürst

Siegfried Schrotta

In diesem Artikel möchte ich auf eine kleine Schrift von Siegfried Schrotta und Erich Visotschnig aufmerksam machen, in der die Autoren deutlich machen, dass in der Art und Weise, wie wir in der Regel abstimmen, viel Potential verloren geht und meist die falschen Lösungen auf den Weg gebracht werden.

Und auf Grundlage dieser Überlegung haben sie ein Prinzip mit dem Namen Systemisches Konsensieren entwickelt, wie wir in unseren demokratischen Entscheidungsverfahren zu zuträglicheren Lösungen für Alle kommen. Weiterlesen „Mit kollektiver Intelligenz die besten Lösungen finden – eine Rezension“

Systemisches Konsensieren als Entscheidungsinstrument, ohne ein Machtinstrument zu sein

Bild: von SK-Prinzip

Warum sind demokratische Gesellschaften in so viele Konflikte und Machtkämpfe verwickelt?

Weil wir uns seit jeher einem Entscheidungsprinzip verpflichtet fühlen, das zwar unbestreitbar Großes für die Entwicklung der Demokratie geleistet hat, dessen negative Auswirkungen aber nicht genügend beachtet werden:

Wo immer das demokratische Mehrheitsprinzip eingesetzt wird, hat die Mehrheit die Entscheidungsmacht und kann damit ihre Interessen durchsetzen. Wer sich behaupten will, muss daher möglichst viele Anhänger um sich scharen, um die anderen nach Bedarf niederstimmen zu können. An Stelle der Sachthemen tritt der Kampf um Gefolgsleute in den Vordergrund. Immer dann, wenn über vitale Interessen abgestimmt wird, spaltet dieses Entscheidungsprinzip die Gruppe in streng getrennte Lager. Machtkämpfe und Konflikte sind die Folge.

Die Kluft zwischen den politischen Parteien ist nur zu einem geringen Teil durch unterschiedliche Ideologien erklärbar. Solange der Erfolg von der Zahl der Gefolgsleute abhängt, die man selbst hat, aber der Gegner nicht hat, sind Gemeinsamkeiten mit dem politischen Gegner nicht möglich. Es kommt einem politischen Selbstmord gleich, die Ideen des Gegners anzuerkennen, statt sich davon scharf abzugrenzen und sie möglichst abzuwerten.

Trotz dieser ständigen Konflikte und daraus resultierenden Fehlentwicklungen halten wir es für ganz normal, dass in der Demokratie um Mehrheiten und Macht gekämpft werden muss. Unsere kriegerische Vergangenheit hat unser Denken über Jahrtausende derart nachhaltig geprägt, dass wir keine Alternativen zum Ringen um Sieg oder Niederlage entwickelt haben. Wir haben dieses Sieger–Verlierer–Prinzip von Generation zu Generation weitgehend kritiklos weitergegeben. Solange wir am konflikterzeugenden Mehrheitsprinzip festhalten, wird es auch weiterhin die Gesellschaft in politische Lager spalten und den Parteienstreit schüren.

Befreiung aus dem Sieger–Verlierer–Prinzip

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