Das Buch
Vor einem Monat haben einige Autor:innen rund um die Hochschule für agile Bildung in Zürich ein wissenschaftliches Buch beim Beltz-Verlag veröffentlicht. Es heißt allerdings nicht „Agile Bildung …“, sondern „Entwicklungsorientierte Bildung – ein Paradigmenwechsel“. Der alternative Begriff für Agilität passt gut in die Entwicklung der Bildungslandschaft und wäre ein echter Paradigmenwechsel, könnte man ihn gesellschaftsfähig machen.
Im Bildungsbereich kann man klare zeitliche Orientierungs-Phasen erkennen. Wissensorientierung … das war seit Beginn von Schule eigentlich immer der zentrale Fokus. Erst in den Siebzigern kam die Kompetenzorientierung als Schlagwort dazu … und ist leider auch nach 50 Jahren noch nicht breit in jedem Unterricht gelandet. Wenn Sie bei Ihren Kindern andere Erfahrungen gemacht haben, Gratulation.

Wir meinen natürlich trotzdem, dass es schon jetzt an der Zeit ist, den nächsten Schritt zu gehen. Entwicklungsorientierung … wobei Kompetenzorientierung und Wissensorientierung immer noch klar mit dabei sind. Integriert. Eine Ganzheit. Etwa so wie auf dem Bild.
Eltern von Schulkindern werden mir sicher zustimmen, weil sie täglich erfahren, dass die heutige Schule nicht wirklich an die VUCA-Welt des 21. Jahrhunderts angepasst ist.
Die Veranstaltung zum Buch
Unser kleines Online-Literaturcafé zum Buch hat am 11. Mai 2022 stattgefunden. Oft erzählen bei solchen Veranstaltungen Autor:innen viel. Und die Teilnehmer:innen fragen am Ende wenig. Wir hatten deshalb zwei Experimente gestartet:
Jede:r Autor:in kam mit einer eigenen offenen Frage zur Veranstaltung, die die Gäste schon vorher geschickt bekamen. «Wenig referieren, schnell in die Diskussion einsteigen» war die Idee. Und sie hat wohl ziemlich gut funktioniert, wenn ich den Rückmeldungen Glauben schenken darf! Ich selbst saß als Zeichner in der Hausmeisterei (Ein „Raum“, den wir neben den Sessionräumen auf wonder.me eingerichtet hatten) und wartete auf „Aha-Sätze“.
Das war das zweite Experiment: Wir wollten schauen, ob man Teilnehmer:innen dazu bewegen kann, ihre Aha-Momente während der Veranstaltung in einzelne Sätze zu packen, die ich dann visualisieren konnte. Das Ergebnis kann man hier sehen! Am Ende des Blogbeitrags. Und ja, ich persönlich finde: Beide Experimente sind gelungen und zur Nachahmung und Weiterentwicklung empfohlen.
