Beteiligung statt Top-down: Wie Liberating Structures die Art und Weise unserer Besprechungen verändern können

Die Kraft des Engagements und der Beteiligung freisetzen: Befreiende Strukturen in der öffentlichen Verwaltung

Öffentlichen Verwaltung sind wichtige Akteure unserer Gesellschaft. Ihre Kernaufgaben stützen und begleiten Bürger, häufig im Hintergrund. Doch wie können wir sicherstellen, dass Mitarbeiter und Führungskräfte in öffentliche Verwaltung auch in Zukunft eine Chance haben, mit den Herausforderungen unserer zunehmend komplexen Welt Schritt zu halten? Liberating Structures bietet einen einfachen Ansatz: Die Einbeziehung und das Engagement der Mitarbeiter in einfachen Microstrukturen für Besprechungen jeder Größe und Dauer.

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Partizipative Prozessevaluation

Bei Bürger*innenbeteiligungsprozessen sollte eine Evaluation der Ergebnisse mitgedacht werden. Dabei können Verwaltungen und Behörden auf eine partizipative Evaluation zurückgreifen: Eine Methode, die die Bürgerinnen und Bürger in die Auswertung der Ziele mit einbezieht. In diesem Blogbeitrag gehe ich darauf ein, wie eine partizipative Evaluation aussehen kann und wo sie bereits angewendet wird. Für eine nachhaltige Transformation, so meine Argumentation, sollten Evaluationen und ggf. Anpassungen von Zielen von Anfang an mitgedacht werden.

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Über Co-Working im Frankfurter Stadtschulamt und das Leberwurstbrot

Erfreulicherweise besuchen uns immer mehr Menschen aus unterschiedlichen Städten, um unser Co-Working kennenzulernen und mit uns ins Gespräch zu kommen. Unsere Besucher*innen interessieren sich für unsere Erfahrungen. Sie wollen wissen, was uns dazu bewegt hat ins Co-Working zu gehen, wie wir vorgegangen sind und was unsere Herausforderungen in dem Prozess waren. Und sie interessieren sich für unsere Geschichten. Zum Beispiel die mit dem Leberwurstbrot. Dazu aber später mehr…

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Spielraum für Fehler – Voraussetzung für eine innovationsfördernde Fehlerkultur

Fehler zu machen und daraus zu lernen ist eine Gabe, die wir seit der Geburt in uns tragen. Nur wer Fehler macht, kann daraus lernen. Ein Plädoyer dafür mehr Fehler zu wagen.

Mehrere Autoren und Autorinnen in diesem Blog haben die Wichtigkeit einer guten Fehlerkultur herausgearbeitet (vgl. dazu /Anlage 1/ und /Anlage 2/). Dieser Artikel thematisiert eine Voraussetzung für innovationsfördernde Fehlerkultur – den Spielraum für Fehler – aus der Perspektive einer Kooperationsunterstützung der Universitäten im Themenfeld der Digitalisierung administrativer Prozesse.

Fehler zu machen und daraus zu lernen ist eine Gabe, die wir seit der Geburt in uns tragen. Wer daran zweifelt, möge sich Zeit nehmen und ein Kleinkind beim Erlernen neuer Fähigkeiten beobachten, zum Beispiel beim Gehen lernen. Das Kind unternimmt einen Versuch nach dem anderen. Nach vielen Tagen klappt ein erster wackeliger Schritt. Das ist möglich, wenn das Kind in einer geschützen Umgebung experimentieren, Fehler machen, daraus lernen und wieder probieren kann.

Spätestens in der Schule werden wir sozialisiert, Fehler als Makel zu sehen. Für Fehler werden Punkte abgezogen und es gibt schlechte Noten. Wir lernen, Fehler mit einem unangenehmen Gefühl zu assoziieren. Das üben wir in der Schule und zuhause, bis Fehler zu einem Synonym für Versagen werden.

Bei einer wissenschaftlichen Ausbildung lernen wir, dass man aus Fehlern eine Erkenntnis generieren kann. „[…] denn auch oder gerade diese [fehlgeschlagenen Versuche] können Information liefern und manchmal zu neuen Hypothesen führen“ heißt es dazu zum Beispiel in /Anlage 3/. Diese Experimente finden unter kontrollierbaren Bedingungen statt, nennen wir sie abstrakt „Experimentierräume“.

In der Hochschullehre ist es etwas schwieriger Experimentierräume zu schaffen. Insbesondere in der ungewohnten Situation der Lockdowns (aber auch schon davor) waren neue Lehrkonzepte gewünscht. Sowohl von den Studierenden (den „Kunden“) gefragt als auch von der Politik regelmäßig durch Förderprogramme unterstützt.

Wie funktionieren die administrativen Abläufe in diesen hoch innovativen und fehlertoleranten Einrichtungen? Personen mit einer Verwaltungslaufbahn wissen, die öffentlichen Einrichtungen sind der Einhaltung des Rechts verpflichtet und es wird mit dem Anspruch einer hundertprozentigen Richtigkeit gearbeitet. Man prüft, überprüft, lässt im Zweifel externe Gutachter (Anwaltskanzleien, das Rektorat, den Datenschutzbeauftragten, das Ministerium… die Liste ist beliebig erweiterbar) ein Votum abgeben. Die in ihr Tun vertieften Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter merken nicht, dass dieser Anspruch der absoluten Richtigkeit die Prozesse schwerfällig, aufwendig und langwierig werden lässt. Dies führt bereits im Normalbetrieb dazu, dass die „Kundschaft“ – die Studierenden, die Lehrenden und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – nicht nachvollziehen können, wieso die Forschung und Lehre unterstützenden Prozesse – also nicht Kernprozesse der Universitäten – so aufwendig sind und viel Zeit in Anspruch nehmen.

Die Herausforderung, die Prozesse zu digitalisieren erfordert neues Denken, weil viele grundlegende Veränderungen anstehen. Es kann (zu Recht) nicht angenommen werden, dass die lange perfektionierten, aufwendigen, abgesicherten Prozesse innerhalb eines Digitalisierungsprojekts fehlerfrei umgestellt werden können. Die Umstellung wird durch den Anspruch fehlerfrei durchzulaufen blockiert. Um die erwarteten Fehler möglichst lange zu vermeiden, wird also der Start eines Projekts verschoben. Man beschäftigt sich lange mit Planungen und Anforderungsbeschreibungen, viel detaillierter und genauer als es nötig wäre, zum Beispiel für ein an sich schon sehr aufwendiges Vergabeverfahren.

Die agile Herangehensweise versucht genau das auszuhebeln, es geht darum, mit überschaubaren Veränderungen zu experimentieren (vgl. /Anlage 4/). Fail early – haben wir in diesem Zusammenhang als Forderung in einem Konzept eingefügt (siehe /Anlage 5/). In diesem Konzept, das seit 2 Jahren als „bwUni.digital“ (siehe /Anlage 6/) gelebt wird, haben die Universitäten in Baden-Württemberg eine Struktur gefunden, gemeinsame Überlegungen zu den anstehenden Anforderungen anzustellen und diese in White-Papern festzuhalten und verfügbar zu machen.

Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den administrativen Bereichen brauchen Spielräume für Fehler! Es ist noch nicht ganz klar, wie diese Räume aussehen sollen. Hier einige Ideen:

  • Pioniere: einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begleiten bestimmte Prozesse auf eine neue digital transformierte Weise und dürfen Fehler machen
  • Einrichtung von sogenannten Sandboxes: echte Unterlagen kommen als Input rein und werden auf einem neuen innovativen Weg als Gesamtprozess bearbeitet, ohne Auswirkungen, parallel zum bewährten Verfahren
  • Generalamnestie für bestimmte Prozesse in einem definierten, abgeschlossenen Zeitraum, in dem die neu digitalisierten Prozesse mit kleineren Fehlern durchlaufen dürfen.

Am Ende wird es vermutlich eine Mischung aus diesen und anderen Ansätzen – abhängig vom Prozess und passend zur Einrichtung. In jedem Fall müssen die Vorgänge beobachtet, die Fehler behoben und die Abläufe optimiert werden. Danach kann ein Prozess, falls noch nicht geschehen, insgesamt umgestellt werden.

Eine Umstellung ohne Einschnitte in den Abläufen mit vorhandenen Ressourcen wird genauso wenig zu einem befriedigenden Ergebnis führen, wie die Ausarbeitung eines perfekten Plans für einen fehlerfreien Umstieg abseits des laufenden Betriebs. So wird die von allen Seiten geforderte digitale Transformation nicht klappen (können). Wenn die Digitalisierung der administrativen Prozesse vorangebracht werden soll, müssen wir das Nicht-Perfekte eingestehen und uns einen Experimentierraum schaffen, einen Spielraum für Fehler. Dies betrifft die Ebene der einzelnen Projekte, wichtiger ist jedoch ein Rahmen, der durch politische Regulierer und die Geldgeber ermöglicht werden muss. Denn dafür braucht man Zeit und Ressourcen – Zeit der Know-How-Träger und Geld.

In einem Podcast mit Doris Dörrie (siehe /Anlage 7/) vom Dezember 2020 bezeichnet sie die Perfektion als deutsches Handicap. In diesem Podcast geht es ums Schreiben: man hat das Bild im Kopf, dass man sich hinsetzt und in einem Fluss die Buddenbrooks oder den Faust oder etwas Gleichwertiges schreibt. Seine eigene Unperfektion kennend versucht man dies erst gar nicht. Ich kam nicht umhin hier eine Parallele zur Digitalisierung der administrativen Prozesse zu ziehen. Aus der Erfahrung beim Schreiben kann ich berichten – es funktioniert. Als ich mich davon verabschieden konnte, meine Gedanken in perfekte Worte zu fassen, die die Welt verändern, fanden sich Worte, die vielleicht nicht das Problem insgesamt lösen, aber beim Verständnis helfen und zur Veränderung erst in den Köpfen und später im Handeln führen können. So zumindest die Hoffnung.

Sich selber mehrere Schritte der Überarbeitung am Text zuzugestehen ist sicher nicht dasselbe, wie Spielraum für Fehler in den Abläufen der öffentlichen Verwaltung zu schaffen, aber wenn das erstere zu Neuem führt, dann lohnt es sich auch am zweiteren zu arbeiten.

Anlagen

[1] https://agile-verwaltung.org/2021/09/30/kaizen-oder-warum-es-verwaltungen-so-schwer-fallt-grundlegend-neues-zu-denken-und-was-man-dafur-tun-kann/

[2] https://agile-verwaltung.org/2022/12/21/psychologische-sicherheit-als-fundament-wirksamer-zusammenarbeit/

[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Experiment

[4] https://agile-verwaltung.org/2016/06/10/wie-kann-man-agilitaet-kurz-erklaeren/

[5] https://www.bwuni.digital/wordpress/wp-content/uploads/bwUni.digital_V1.0_final.pdf

[6] https://www.bwUni.digital

[7] https://www.youtube.com/watch?v=ud98VBCmUvk

Wissenstransfer kann auch Spass machen

Was für Methoden und Konzepte gibt es, damit Lernen nicht nur Spass macht, sondern auch erfolgreich ist. Eine kurze Auswahl mit Pro und Contra

Entschuldigung, der Titel ist nicht richtig
Der Austausch und das von einander Lernen SOLL Spaß machen

Denn gemeinsam ist vieles leichter, auch das Lernen.
Nicht nur das die Motivation steigt, auch erhält man neue Ideen und Blickfelder.

Ergänzende Tipps zum erfolgreichen Lernen, liefert noch #chatGPT 😀

  1. Verwenden Sie verschiedene Lernmethoden, z.B. visuelles Lernen oder praktische Übungen.
  2. Setzen Sie klare Ziele und feiern Sie Erfolge.
  3. Arbeiten Sie in Gruppen oder tauschen Sie sich mit anderen aus.
  4. Machen Sie regelmäßig Pausen und gehen Sie an die frische Luft.
  5. Verbinden Sie das Gelernte mit persönlichen Interessen oder Hobbys.
  6. Nutzen Sie Technologie, z.B. Lern-Apps oder interaktive Lernspiele.
  7. Belohnen Sie sich selbst für erfolgreiches Lernen.

Dieser Beitrag umreißt einige Formate des gegenseitigen Lernen

Denn in einer Welt, welche immer komplexer wird, ist das lebenslange Lernen hilfreich. Die Anforderungen steigen und das einmal erarbeitet Wissen kann morgen schon nicht mehr ausreichen.
Auch ist heute die Lernmethoden Auswahl viel Größer, auch wegen vieler #sharingiscaring & Opensource Ansätze in Community.
Des weiteren zeigt dieses Social Media, das sich auch firmenübergreifend Netzwerke des Austausch und Lernen bilden.
Der Zugriff auf Wissen und die sozialen Medien haben das lebenslange Lernen so sehr vereinfacht.

Hier behandele ich einige von diesen Möglichkeiten und verlinke am Ende weitere Informationen. Dieses sind meine persönlichen Eindrücke und können individuell abweichend sein. Und natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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Entwicklung und Förderung einer agilen Haltung mithilfe unterschiedlicher Formate

Beitrag von Corinna Höffner, FOM Hochschule

Erste Phase im Projekt „Reallabor Agiles Arbeiten“

Im Forschungsprojekt „Reallabor Agiles Arbeiten“ werden agile Arbeitsweisen in zwei Ministerien des Landes Nordrhein-Westfalen erprobt. Zu Beginn führte das Forschungsteam eine Bestandsaufnahme durch, bei der die Frage im Mittelpunkt stand, welche Erfahrungen die Beschäftigten bisher mit Agilität im Arbeitskontext gemacht haben und welche Einstellungen sie gegenüber der möglichen Einführung agiler Arbeitsweisen haben. Die Bestandsaufnahme zeigt, dass die mit Agilität und Arbeitsweisen verbundenen Assoziationen der Beschäftigten sowohl positiv als auch negativ sind. Die Kenntnisse und Erfahrungen reichen von großem Expertinnen- und Expertenwissen hin zu Unerfahrenheit mit agilen Arbeitsweisen. Deutlich wurde vor allem eins: Die bedeutende Rolle von agiler Haltung („Mindset“), Methodenkompetenz und (agiler) Führung – drei Aspekte, die im weiteren Projektverlauf jeweils explizit zu adressieren sind. In diesem Forschungsprojekt wurden auf Landesebene agile Arbeitsweisen diskutiert, erprobt und eingeführt.

Mit dem Fokus auf die drei genannten Faktoren und Bedürfnisse der Beschäftigten wurde das weitere Forschungsvorgehen ausgerichtet. Zunächst galt es in einer ersten Phase, eine agile(re) Haltung der Beschäftigten zu fördern. Oftmals auch als „agiles Mindset“ beschrieben, wurden zu dessen Entwicklung unterschiedliche Formate („Interventionen“) in den Ministerien angeboten.

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Von Erziehung und über professionelle Führungspraxis

Viele Führungskräfte sind und wurden Führungskräfte, weil sie fachlich besonders gut sind oder waren. Und meist nicht, weil sie gerne oder gut führen, oder an der Entwicklung von Menschen oder von Organisationen besonders interessiert oder dazu befähigt wären. Was ist denn nun eigentlich heute diese „Führung“? Niemand weiss es mehr so genau…. Gedanken dazu aus dem Tagebuch einer Führungscoachin.

Aus dem Tagebuch eines Taugeni… … Führungscoachs.

Im Führungskräftecoaching höre ich erstaunlich oft: 
„Seit ich Mutter / Vater bin, weiß ich, wie man führt.“

…und dann kommen zumeist Bilder aus Zeiten, in denen die Kinder klein, allenfalls im Vorschulalter oder gar in der Trotzphase sind. Selten bis nie erscheint das Bild mit selbständigen erwachsenen Familienmitgliedern, die schon lang nicht mehr hilflos und abhängig sind.

Führung erinnert an die Erziehung von Kleinkindern? Ernsthaft?
Ich frage mich, wann das so gewesen sein könnte. Oder ob jemals.
OK, zum Priester sagte man mal Vater….
Aber heute, im 21. Jahrhundert?
Wir hatten inzwischen Aufklärung, Demokratie und noch ein paar andere Werte, die ein anderes Menschenbild befördern, oder?
Und am Arbeitsplatz gilt das alles auch. Oder?

„Ich würde ja gern Verantwortung an mein Team delegieren – aber die können / wollen ja nicht.“
Die Mitarbeitenden der gleichen Personen sagen:
„Wir würden gern mehr Gestalten und Verantwortung übernehmen – aber wenn’s nicht genau so aussieht wie die Chefin (Männer sind klaro immer mit gemeint) es selbst gemacht hätte, dann ist es halt falsch …“

Und irgendwie beschreiben beide ihre Situation durchaus zutreffend. Der Knopf liegt wohl auch und vielleicht noch mehr im System als bei einzelnen Personen. Denn diese Problemlage ist kein individueller Einzelfall, sie ist branchen- und organisationsübergreifend weit verbreitet und beschäftigte viele.

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Warum ist das Thema Agile Transformation für die Verwaltung wichtig?

Kürzlich erreichte mich die Frage, wie man sich in das Thema „Agile Transformation“ einlesen könne. Zu Scrum und Agilität habe ich bereits eine Leseliste im Teamworkblog veröffentlicht./1/ Welche Bücher kann ich für das Thema Transformation empfehlen? Meine Antwort fällt diesmal deutlich länger aus, um den größeren Rahmen dafür aufzuzeigen. Aber am Schluss komme ich mit nur 3 Literaturtipps aus.

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„Jetzt habe ich endlich ein Bild vom Klimawandel bekommen“

Diesen Satz hörte ich neulich nach einem Klimapuzzle-Workshop von einer Teilnehmerin, die sich bereits seit Jahren mit dem Klimawandel auseinandersetzt. Das ist erstaunlich – und gleichzeitig kann ich für mich selbst das gleiche behaupten. Ich weiß, dass ich weniger Plastik verbrauchen, weniger Auto fahren und nicht mehr fliegen sollte. Mir ist bewusst, all das sollte ich zugunsten des Klimas und für das Weiterbestehen unserer Erde tun. Wie CO2-Emmissionen mit Überschwemmungen und Dürreperioden zusammenhängen, war mir bis vor kurzem aber ehrlich gesagt nicht im Detail klar.

Spielerisch Ursachen und Wirkungen erarbeiten

Climate Fresk - All the cards are in your hands!
Wir haben die Karten in der Hand.

Und dann bekam ich im Rahmen von WOL4Climate die Gelegenheit, an einem Climate Fresk (Klimapuzzle) teilzunehmen. Der französische Dozent Cédric Ringenbach hat diesen spielerischen Ansatz 2015 entwickelt. Er wollte seinen Studierenden auf Basis des Weltklimaberichts die Fakten des Klimawandels vermitteln und ist mit herkömmlichen Methoden gescheitert. Das hat ihn veranlasst, einen anderen Weg zu erproben, der einfacher, aber dennoch wissenschaftlich fundiert ist. Das Ergebnis ist das Klimapuzzle.

In einem dreistündigen Workshop erarbeiten 5-8 Teilnehmer*innen mit Hilfe von 42 Karten die Ursache- und Wirkungszusammenhänge des Klimawandels. Sie diskutieren in fünf aufeinanderfolgenden Phasen, wie die einzelnen Ereignisse miteinander in Zusammenhang stehen und erarbeiten sich so ein Bild.

Ein Bild, das erschrecken kann, wenn man registriert, dass die eigene Familie in Norddeutschland schon in wenigen Jahren dort nicht mehr leben kann, wo sie derzeit ihr Haus bewohnt. Daher nimmt der Workshop sich Zeit, neben Faktenwissen für den Kopf auch auf die entstandenen Emotionen einzugehen. Der Workshop schließt damit, gemeinsam zu überlegen, wie jede*r einzelne im individuellen Kontext – ob beruflich oder privat – aktiv werden kann.

Gemeinsam aktiv werden

Was hat dies nun mit einer agilen Verwaltung zu tun? Ganz einfach: „Klimaschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.“ (Umweltbundesamt)

Allein können wir es nicht schaffen; wir sind als Gemeinschaft gefragt. Jan hat dazu bereits einige Gedanken vor knapp einem Jahr hier im Blog veröffentlicht . Am Beispiel der Stromproduktion zeigt er auf, dass „Zivilgesellschaft, Unternehmen, Politik und Verwaltung zusammenarbeiten“ müssen.

Für einen solchen gemeinschaftlichen Prozess kann das Klimapuzzle ein Einstieg sein. Gemeinsam mit Bürger*innen, Unternehmer*innen und Politiker*innen – oder auch hausintern – lässt sich hiermit ein faktenorientierte Basis schaffen, die den Startpunkt für gemeinsame Maßnahmen bildet.

Klimapuzzle ausprobieren

Neugierig geworden? Dann lade ich Sie herzlich ein, selbst an einem Klimapuzzle teilzunehmen.

Wann? Mittwoch, 01.03.2023, 13-16 Uhr (ausgebucht); Zusatztermin: Montag, 06.03.2023, 13-16 Uhr

Wo? Online (via MS Teams und Mural)

Der Workshop ist kostenfrei und auf maximal acht Teilnehmer*innen begrenzt (first come – first serve). Bei Interesse schicken Sie mir bitte eine E-Mail . Weitere Informationen erhalten Sie dann per E-Mail.

Anleitung für einen guten Start ins Neue Jahr

Die Weihnachtsfeiertage sind vorbei, Silvester steht vor der Tür. Viele mögen die Tage zwischen den Jahren besonders, um klar Schiff mit dem ablaufenden Jahr zu machen: mal durchschnaufen, ausmisten, aufräumen und erledigen, was liegen geblieben ist – egal ob zuhause oder im Büro. Das gibt das Gefühl, im kommenden Jahr mit frischer Energie loslegen, Neues beginnen und ohne Ballast starten zu können. Das lässt sich mit Dingen, Projekten und in Vereinen 😉 tun, aber auch mit Zielen, Gedanken und Gefühlen. Für sich selbst oder gemeinsam im Team. Man kann einfach loslegen und in einem ruhigen Moment das Leben vorüber ziehen lassen, oder einen Rückblick/Ausblick mit strukturierten Fragen machen. Falls Du dafür kurz vor Silvester noch einen kleinen Impuls haben möchtest – hier ist er…

Bild von NoName13 auf pixabay

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Ich bin ein Fan von Ritualen. Und besonders gerne schließe ich Sachen ab, um sie aus dem Rucksack der unerledigten Dinge zu bekommen. Im laufenden Jahr machen wir in meinem Arbeitsteam regelmäßig eine Retrospektive. Sie hilft uns, uns über Dinge auszutauschen, die – wie es in der Toffifee-Retro so schön heißt – an uns kleben geblieben sind und an denen es vielleicht noch zu knabbern gibt, aber auch Erlebnisse, über die wir uns gefreut haben, die uns gelungen sind. Das ist gut für unsere Zusammenarbeit, fürs gemeinsame Lernen und Entwickeln und für die Seele.

Zum Jahreswechsel bekommt ein Rückblick nochmal eine andere Bedeutung, gilt er doch dem ganzen, gelebten Jahr und nicht nur einer Projektsequenz, einer Woche oder einem Monat. Gelingt es mir nicht, mir zu Silvester die Zeit für einen Rückblick zu nehmen, dann fehlt mir tatsächlich etwas. Also lasse ich dieses besondere Jahr 2022 in diesen Tagen nochmals Revue passieren: was alles geschehen ist, wer mich begleitet hat, was meine Ernte war und was ich gelernt habe. Anschließend überlege ich mir, was mir im kommenden Jahr wichtig ist. Ich bestelle damit auch gleich das Feld fürs kommende Jahr. Der Blick geht also erst zurück, und dann nach vorne…

Hier sind Fragen, die Du bei Deiner Silvester-Retrospektive stellen könntest. Du kannst sie alleine, zu zweit, im Team oder in Deiner Familie machen.

Die Silvester-Retrospektive

  1. Wenn das ablaufende Jahr ein Buch wäre, welchen Titel hätte es?
  2. Was ist mir dieses Jahr gelungen? Auf was kann ich (mit wem?) anstoßen? Was war dieses Jahr der größte, prächtigste Kracher?
  3. Welche Rakete ist sang- und klanglos versunken? Was ist nicht gelungen? Woran bin ich gescheitert?
  4. Welche Vorsätze habe ich fürs kommende Jahr? Was nehme ich mir vor, welche Ziele habe ich?
  5. Was hilft mir dabei, die Vorsätze auch tatsächlich umzusetzen?
  6. Dem kommenden Jahr gebe ich folgendes Motto…

Bild von Simon auf pixabay

Wenn Du Deine Erkenntnisse aufschreibst und aufbewahrst, dann könntest Du am Ende des nächstes Jahres schauen, was aus Deinen Ideen und Vorhaben geworden ist. Ich persönlich finde rückblickend immer wieder spannend, was mich ein Jahr zuvor beschäftigt hat und wie sich die Dinge tatsächlich entwickelt haben.

Das war´s auch schon. Ich hoffe, Du hast Freude am Erinnern und so manches Aha-Erlebnis bei der Rückschau. Viel Glück und einen guten Start ins Jahr 2023 wünsche ich Dir jedenfalls.