Die Konferenz „Agile Verwaltung 2020 in Ettlingen“ wird am 27. Februar 2020 stattfinden (das Programm veröffentlichen wir voraussichtlich nächste Woche). Auf dieser Konferenz wollen wir zum ersten Mal ein BarCamp anbieten. Es soll das Thema „Verwaltungskultur – wie sie uns voranbringt, wie sie uns hemmt“ (Arbeitstitel) adressieren.
Das Camp soll zusätzlich zu den bekannten 3 Strängen aus Referaten und Workshops laufen, quasi als vierter Strang, der aber über den ganzen Tag geht.
Zum Hintergrund:
Wir stehen vor einem Paradox: In vielen Verwaltungen sind selbstmotivierte, engagierte und gut ausgebildete Mitarbeiter*innen dabei, innovative Projekte voranzutreiben. Zwischen diesen Projekten mag es viele Unterschiede im Detail geben (jede Organisation „tickt“ anders), aber es gibt auch viele Schnittmengen. Gleichzeitig gibt es zwischen diesen „Innovationsinseln“ sehr wenig nachhaltigen Austausch. Es ist, als ob die Agilisten selbst sich wieder ihre agilen Silos einrichten.
In einer aktuellen Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zu „Innovation und Digitalisierung in den Kommunen und Landkreisen Baden-Württembergs“ heißt es dazu:
„Auch im Austausch mit anderen Kommunen und Landkreisen liegt ein großer Mehrwert, da viele Verwaltungen vor ähnlichen Herausforderungen stehen, diese aber üblicherweise für sich alleine lösen wollen, anstatt sie zusammen zu bewältigen und damit Zeit und Geld zu sparen.“
Die Studie beruht auf einer flächendeckenden Befragung von Gemeinden und Kreisen in BW und gibt deshalb repräsentative Einschätzungen.
Wir vom Forum Agile Verwaltung möchten gerne einen nachhaltigen Austausch von Praktikern für Praktiker initiieren. Um eine über die jeweiligen Konferenzen hinausreichende Vernetzung zu bewirken, möchten wir gerne einen Schritt weitergehen als bisher.
Vernetzung beginnt immer mit der Bereitschaft, Wissen zu geben.
Wenn 100 Leute auf ein Treffen gehen, und jeder will nur nehmen, dann wird das Treffen keinen Erfolg haben. Und wenn die 100 Leute sich einen „Geber“ gemeinsam leisten (einen Referenten oder Seminartrainer), dann nehmen sie zwar alle etwas mit. Aber sie gehen damit wieder zurück „nach Hause“ und versuchen so gut wie möglich, mit den aufgefischten Bausteinen im eigenen „agilen Silo“ weiterzuwerkeln.
An diesem Dilemma knüpft das Format des BarCamps an.
„Das Prinzip des BarCamp: Geben und Nehmen. Jede teilnehmende Person ist aufgefordert ein „Geschenk“ in Form eines Beitrages (Präsentation, Vortrag, Beispiel) zur Veranstaltung mitzubringen.“ (Erich Kolenaty, zitiert nach Wikipedia)
Wir würden dieses Prinzip gerne ausprobieren.
Die Anmeldung
Thema: „Verwaltungskultur – wie sie uns voranbringt, wie sie uns hemmt“
Die Teilnehmer am BarCamp sollen sich bitte vorher anmelden (siehe untenstehendes Formular). Das mitzubringende „Geschenk“ kann eine Frage oder ein Bericht oder etwas Ähnliches sein (auf jeden Fall nichts sehr Aufwendiges).
In der Anmeldung zum BarCamp sollte jede*r Teilnehmer*in sein „Geschenk“ ankündigen. Dann können wir als Veranstalter daraus im Vorfeld eine Liste erstellen und so die Priorisierung am Anfang des BarCamps effizienter gestalten.
Bitte formuliert euer Anliegen möglichst konkret. Eine Frage
„Wie überzeuge ich meinen Chef von meinen Ideen?“
werden wir nur schwer bearbeiten können.
„Als Product Owner eines xxx-Projekts wollte ich, dass mein Chef auf schriftliche Statusberichte verzichtet, aber das wollte er nicht.“
erzeugt beim Leser konkretere Bilder im Kopf, und man kommt auf erste Ideen.
Was machen wir mit den „Geschenken“? Ziele des Camps
Wir wollen jede Frage oder Situationsbeschreibung darauf abklopfen:
- In welchen Begriffen kann man die Situation am besten schildern?
- Welche konkreten Handlungsoptionen könnten sich anbieten?
Die Begriffe sind wichtig, um eine gemeinsame, präzise Sprache zu finden. Am obigen Beispiel erläutert: In welchen Begriffen kann ich den Standpunkt des Chefs, der nicht auf Statusberichte verzichten will, am besten beschreiben?
- Mit seinem Charakter? Also etwa „mein Chef ist ein autoritärer Tyrann, der immer alles selbst bestimmen will“.
- Mit seiner Haltung? „Mein Chef hat eine Einzelkämpferhaltung. Er glaubt nicht, dass die Meinungen anderer so viel gelten wie seine eigene.“
- Mit seinem Verhalten? „Mein Chef möchte den Überblick über die Gesamtsituation möglichst bis in die Details behalten.“
Daraus folgen zum einen unterschiedliche Handlungsansätze. Zum anderen machen konsolidierte Begriffe Wissensbausteine erst zugreifbar.
Deshalb ist unsere Vision der Ergebnisse des BarCamps: ein erster Aufschlag zu einem Begriffsnetz, mit dem wir unsere Fragen und Situationsbeschreibungen und Handlungsansätze ordnen können.
Und eine erste Wissenssammlung mit den Geschenken der Teilnehmer*innen, an der wir gemeinsam und mit anderen weiter arbeiten können.
Anmeldeformular
Dieses Formular stellt keine Anmeldung zur Konferenz dar. Die kann man unter https://www.xing-events.com/konferenz-agile-verwaltung-ettlingen-2020.html vornehmen.
Dieses Formular hier ist die zusätzliche Anmeldung zum BarCamp unter der Voraussetzung, dass Sie/du bei der Konferenz angemeldet sind.
Ich hätte es besser gefunden, die Sessionplanung mit einem anderen Tool als über eine Kontaktanfrage zu machen. Vielleicht beim nächsten mal. Mir hat acceptify von der LATC 2020 in Mannheim gut gefallen.
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Hallo zusammen, ich möchte auch am Barcamp teilnehmen. Ich möchte als Geschenk eine Din A4 Seite als word oder PDF senden. Wie kann ich das tun?
Gruß
Mark Menzel
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Ich habe das Anmeldeformular nicht gefunden. Ich nutze jetzt mal die Kommentarspalte, um mitzuteilen dass ich gern auch am barcamp teilnehmen würde. Beste Grüße Kay Thormann
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