Neues aus Agilhausen – so gehen wir die Zeit der Schulschließungen an

Nun ist es soweit, alle Schulen und Kindertagesstätten werden geschlossen. Auch bei uns in Agilhausen haben wir einen Krisenstab eingerichtet und werden ab dieser Woche den Schulbetrieb und die Betreuung in den Kindertagesstätten gemäß den Handlungsanweisungen stark einschränken. Es ist insgesamt eine seltsame Situation. Doch diese aktuelle Situation ist auch hoch spannend. Zum einen, weil wir alle nicht wirklich wissen was, wann und wie kommen wird. Die Lage ist komplex und nicht wirklich prognostizierbar. Das ist VUCA in Reinform. Sollen wir experimentieren und mutig sein? Wenn es um die Gesundheit unserer Mitmenschen in Agilhausen geht, dann wagen wir keine Exeprimente, sondern gehen mit Ruhe und mit aus jetziger Sicht angemessenen Maßnahmen voran.

Wenn es jedoch um den Schulbetrieb geht, dann sind Exeprimente genau das Richtige, um die Schule 4.0 mit Leben zu erfüllen. Da war doch was mit Digitalisierung und so. Dann lauschen wir einfach mal einem Gespräch mit tollen Ideen.

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Agil Schule leiten

Ein kleiner Teil unseres Forums agil lernen und lehren hat sich 2013  den Genuss einer fiktiven Laborschule am fiktiven Ort Weit im Winkl gegönnt, um dort Ideen frei von behördlichen Vorgaben in ein Schulprogramm schreiben zu können. Wir haben dort auf www.aufeigenefaust.com auch eigene Unterrichtslektionen hochgeladen, um auszuprobieren, wie sich „Flip the Classroom“ anfühlt. Wir haben ausprobiert, angepasst, verworfen, neu ausgerichtet, diskutiert, verglichen, verworfen, experimentiert … in kurzen Zeitabschnitten.

Die Story der Laborschule und die pädagogischen Vorstellungen haben wir des öfteren für Lehrerfortbildungen benutzt … in Form einer Zukunftswerkstatt. In Schülerberatungen funktionierte sie oft als Trost – frei nach dem Motto: „In Weit im Winkl hättest du jetzt kein Problem“. Ein Konzept, um schulische Probleme zu relativieren und nach aktuellen Lösungen zu suchen. Die Story der Laborschule ist als Science Fiction geschrieben und findet sich hier.

Für diesen Blog neu geschrieben haben wir aktuell die Aufstellung der Schulleitung in Weit im Winkl unter agilen Aspekten.

Heinz Bayer / Veronika Lévesque Weiterlesen „Agil Schule leiten“

Forum agiles Leiten, Lehren, Lernen und Forschen

Als Jeff Sutherland 2001 zusammen mit sechzehn unabhängigen Software-Methodologen für die IT-Branche das agile Manifest für Software Entwicklung und die 12 Leitsätze dazu schrieb, konnte eine kleine Gruppe von Lehrer/innen am Faust-Gymnasium Staufen ein eigenverantwortliches außerunterrichtliches pädagogisches Konzept für Schülerprojekte entwickeln.

Voraussetzung: Der damalige Schulleiter

  • ließ komfortable Entwicklungsspielräume zum pädagogischen Experimentieren zu,
  • verteidigte sie Richtung Oberschulamt
  • aber auch Richtung Kollegium der „alten Schule“.

Dieses pädagogische Projekte-Konzept würde man im heutigen Sprachgebrauch als agil bezeichnen. Es handelte sich nämlich um Schülerprojekte, in denen die Schüler/innen selbst die Hauptverantwortlichen für den Inhalt, die Entwicklung und den Erfolg der Projekte waren.

Nicht nur in der IT-Branche, sondern auch an den Schulen war damals die Zeit, in der Veränderungen und neue Entwicklungen dringend gefragt waren. An vielen Schulen entstanden kleine individuelle agile Entwicklungszentren, deren Ideen auch tendenziell in die offizielle Didaktik und Pädagogik ausstrahlten, die sich aber nur an einzelnen Schulen zu agilen Konzepten für ein ganzes Kollegium entwickeln konnten. Eine erfolgreiche Vernetzung der agilen „Entwicklungszellen“ fand nie in der nötigen Breite statt.

Unter anderem in der späten Aufarbeitung unseres damaligen außerunterrichtlichen pädagogischen Konzepts, das unter dem Namen „Schülerschule“ offizielles dezentrales EXPO2000 Projekt wurde, entwickelte sich 2017 über Netzwerke und sehr viele Zufälligkeiten ein Forum von aktiven Pädagog/innen aus Schule, Hochschule und Verwaltung, die sich unter dem Dach des Forums agile Verwaltung http://www.agile-verwaltung.org zum Forum agiles Leiten, Lehren, Lernen und Forschen zusammengefunden haben.

Unsere Ziele

Schule und Hochschule sind noch lange nicht in der Zukunft angekommen. Sie sind meist noch viel zu starr, zu unflexibel. Es gibt zwar viele agile Inseln, die aber meist ohne Vernetzung und oftmals nur durch hohen persönlichen Einsatz einzelner Lehrkräfte existieren. Deshalb ist unser Ziel, zur Vernetzung von agilen Prozessen an Schulen und Hochschulen beizutragen. Wir sehen darin einen sinnvollen Beitrag für die Schule und Hochschule der Zukunft. Leiten, Lehren, Lernen und Forschen muss in erster Linie eine Sache der Haltung werden – agiles Leiten, Lehren, Lernen und Forschen ist in erster Linie eine Sache der Haltung.

Zwei konkrete Projekte

Das Forum agiles Leiten, Lehren, Lernen und Forschen plant konkret

  1. einmal im Jahr an einer Schule, die unser Team zu einem pädagogischen Tag zum Thema agiles Leiten, Lehren, Lernen und Forschen einlädt, die ganze Palette von Agilität im Bildungsbereich in Vorträgen und Workshops anzubieten (In Kürze mehr an dieser Stelle – es ist eine Win-Win Projekt: Wir bringen die Inhalte, die Schule stellt die Räumlichkeiten) und aus dieser Veranstaltung
  2.  ein Skript zur Tagung herauszubringen – zu der sich natürlich auch interessierte Teilnehmer/innen von außerhalb der Schule anmelden können – das hier über den Blog des Forums agile Verwaltung veröffentlicht und verbreitet wird.

Ansonsten versteht sich das Forum als mögliche Austauschplattform von agil denkenden Pädagog/innen aus diversen Arbeitsbereichen. Wohin dann genau die Reise führt, wird sich zeigen. Wir sind selbst sehr gespannt.

Das pädagogisch agile Manifest des Forums

Jeff Sutherland und seine damaligen Mitstreiter haben das agile Manifest mit den 4 Leitsätzen und den 12 Prinzipien dahinter niedergeschrieben.

Ich versuche nachfolgend einmal, das Manifest als erste Diskussionsgrundlage für Forumsinteressierte ins Pädagogische zu übersetzen und bleibe dabei möglichst nahe an der ursprünglichen Form. Was natürlich zur Folge hat, dass die Sätze manchmal etwas konstruiert wirken – aber es geht ja um die Frage, ob man sich das agile Manifest von Sutherland überhaupt ins Pädagogische übersetzen lässt.

Die vier Leitsätze
  1. Menschen und Interaktionen stehen über Didaktik und Methodik
  2. Funktionierendes Leiten, Lehren, Lernen und Forschen steht über Protokollen und Dokumentationen
  3. Erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Kunden (Schüler/innen, Student/innen) steht über dem krampfhaften Blick auf Leistungsmessung.
  4. Schnelles Reagieren auf Veränderung steht über dem Befolgen eines langfristigen Plans.

Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass die vier agilen Leitsätze nicht heißen, dass Didaktik und Methodik oder Pläne keinen Wert besitzen. Es geht um die Gewichtung.

Die 12 Prinzipien

Den Kunden (Schüler/in, Student(/in) durch die rechtzeitige und kontinuierliche Lieferung wertvoller agiler Lehr-, Lern und Forschungsprozesse zufrieden zu stellen ist unsere höchste Zielsetzung. (Eine kleine Ergänzung muss sein. Haltungsebene: Die Lernenden sind Kunden, die Lehrenden Dienstleister. Agile Ausführungsebene: Die Lehrenden sind im Scrum-Sinne Product Owner, die Lernenden Co-Product Owner. Hier steckt der wesentliche Unterschied zwischen IT-Branche und der Schule/Hochschule.)

Wir begrüßen Änderungen der Anforderungen, z.B. ausgelöst durch den aktuellen Lernstand der Schüler/innen im Unterricht, auch wenn diese scheinbar zu einem ungünstigen Zeitpunkt kommt. Agiler Unterricht nutzt die Anpassung der Unterrichtsschritte für den Vorteil der Kunden (Schüler/in, Student/in)

Wir passen erfolgreichen Unterricht oder erfolgreiche Projektarbeit häufig an, alle paar Wochen oder Monate, wobei wir die kürzeren Zeiträume bevorzugen.

Lehrende und Lernende arbeiten in Unterrichtsphasen täglich in agilen Prozessen zusammen.

Soweit möglich, setzt die agile Leitung motivierte Lehrpersonen in den Projekten ein. Sie handelt nach dem Prinzip: Gib ihnen die Umgebung und Unterstützung, die sie brauchen, und vertraue ihnen, dass sie den Job bestens erledigen. Kontextsteuerung lautet hierfür der entsprechende Begriff.

Die Konversation von Angesicht zu Angesicht ist die effizienteste und effektivste Art der Informationsaustausches und dies in einem Unterrichtsteam von Lehrenden und Lernenden.

Das primäre Maß für gute Schule oder Hochschule ist der erkennbare Wissens-, Entwicklungs- und Kompetenzzuwachs!

Agile Prozesse fördern nachhaltige Entwicklung. Die Beteiligten sollten ein gleichbleibendes Tempo ohne Unterbrechung einhalten, weil Kontinuität gehirngerechter ist. (Ergänzung: Ferien dürfen nicht als wochenlange Gehirnarbeitspausen verstanden werden, sondern sollten mit entspannten, aber effektiven Ferien-Gehirn-Beschäftigungsfeldern gefüllt werden. )
Gute technische Ausstattung, gute Lernumgebung und deren fortwährende Beachtung verbessern die Agilität. (Ergänzung: Technische Ausstattung und gute Lernumgebung sind nur Unterstützung für agile Lehren und Lernen. Alleine bessere technische Ausstattung einer Schule bringt noch keinerlei Verbesserung der Lernergebnisse. Können sogar eine Verschlechterung bedeuten, wenn sich Lehrpersonen auf die „Kraft der Technik“ verlassen.)

Einfachheit ist essentiell.

Die erfolgreichsten Wissens-, Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklungen entstehen in Teams, die sich selbst organisieren.

Das Team reflektiert in regelmäßigen Intervallen darüber, wie es effektiver werden kann und passt sein Verhalten entsprechend an.

Unsere eigenen Ergänzungen zur agilen Pädagogik

Natürlich ist Softwareentwicklung nicht wirklich vergleichbar mit Wissens-, Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung. Umso erstaunlicher ist es, dass die 4 agilen Leitsätze samt den 12 Prinzipien ins Pädagogische übersetzt schon einen großen Teil zum Verständnis des agilen Leitens, Lehrens, Lernens und Forschens ausmachen, so wie wir es verstehen.

Wir sehen agiles Lehren, Lernen und Forschen in sehr vielfältig existierenden und noch entwickelbaren Ansätzen. Die klare Ausrichtung von EduScrum von Willy Wijands und seinem Team spielt sicher eine Vorreiterrolle. Das Unterrichtsevaluationskonzept LUUISE von Wolfgang Beywl und seinem Team ist dabei auch sicher ein starkes Konzept, um den Weg zu agilem Lehren und Lernen zu öffnen. Die beiden Ansätze sind deshalb auch personell in unserem Forum vertreten. Wir begrüßen aber natürlich alle agilen Ansätze, die vom veralteten „Ich bin die Lehrperson, habe das Wissen und gebe es jetzt an euch weiter“ – Prinzip abweicht und den Schüler/ die Schülerin als eigenständige Person in den Lehr- und Lernprozess mit einbezieht. Auch wenn der Ansatz nur einzelne kleine Elemente des agilen Denkens enthält. „Schülerschule ist eine Sache des Menschenbildes“ hat es am Faust in EXPO-Zeiten geheißen. So sehen wir das noch heute.

Wir drücken unsere Ansicht von agiler Pädagogik am besten in einem Bild aus.

Ohne dass die Leitung einer Schule oder Hochschule den Lehrenden im Rahmen der allgemeinen pädagogischen Ausrichtung genügend Freiraum gibt, in dem diese pädagogisch experimentieren und damit auch Fehler machen dürfen, kann sich keine agile Schul- oder Hochschulkultur entwickeln … muss steckenbleiben in agilen Ansätzen Einzelner. Unter agilem Forschen im unteren Bild verstehen wir die ganze Breite von erfolgreichen Versuchen, sich den Zugang für eine zukunftsfähige und für Lehrende wie Lernende sehr befriedigende Lernkultur zu öffnen. Gleichzeitig sollte Forschung auf allen Ebenen – auch an der Schule – forschend, also agil umgesetzt werden. Daher auch die Erweiterung des Arbeitstitels für unser Forum von FaLuL auf FaLLLuF. 🙂

Ich wünsche frohes agiles Vorweihnachtsforschen

Heinz Bayer

AUGENHÖHEmachtSchule – über ein förderungswürdiges Filmprojekt

Bild: Logo von AUGENHÖHE

Dass ein Arbeiten in komplexen und dynamischen Umgeben am besten gelingt, wenn die Involvierten auf Augenhöhe miteinander agieren, und es weniger gut in starren hierarchischen Befehlsstrukturen passt, das ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Themen hier auf dem Blog. Dabei geht es im Wesentlichen um die innere Haltung. Bleibt die Frage, wie diese entwickelt oder gebildet wird. Und schon sind wir in den jungen Jahren eines Menschen, sprich der Zeit der Schule. Dazu möchte ich einen inspirierenden Text, den ich aus dem intrinsify.me-Netzwerk erhalten habe, zitieren:

Stelle Dir vor, Du wärst noch einmal 6 Jahre alt und könntest Dich im Hinblick auf Deine heutigen Herausforderungen in der Neuen Wirtschaft zwischen zwei Schulen entscheiden.

Die eine Schule heißt Procrustes. Dort sitzt Du täglich 5-7 Stunden auf einem Stuhl, durchläufst einen Standardlehrplan, der nichts mit Deinen Interessen zu tun hat, lernst für Klausuren und nicht fürs Leben und wirst ermahnt, wann immer Du eine kritische Grundsatzfrage stellst.

Die andere Schule heißt Kairos. Dort lernst Du mit Mitschülern unterschiedlichsten Alters in Form von Projekten, hast immer einen Bezug zur Lebenspraxis, kannst Deinen Interessen nachgehen und wirst angehalten, kritische Fragen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.

Für welche Schule würdest Du Dich entscheiden?

Dachte ich mir. So geht es mir auch.

Es gibt solche Kairos Schulen mit Kindern, die nicht nur ihre Persönlichkeit frei entfalten können und Spaß am Schulalltag haben, sondern den Procrustes Schülern auch überwiegend haushoch überlegen sind: kreativer, reifer, differenzierter, interessierter, verantwortlicher.

Doch viele kennen diese Schulen nicht und es gibt viel zu wenige davon. Stelle Dir vor, es gäbe einen Film über die Kairos Schulen. Und stelle Dir weiterhin vor, es gäbe an jeder der über 30.000 Schulen in Deutschland nur eine Person, die den Film in der eigenen Aula zeigen möchte…und danach reden alle darüber!

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Pull mal wieder! Mit Lern-Pull gegen die Lern- Verschwendung

Bei einem Telefonat mit Willy Wijnands, Erfinder von eduScrum, in der vergangenen Woche ist mir klar geworden, dass wir das Pull-Prinzip in eduScrum und anderen agilen Lernformen klarer vermitteln sollten.
An einem Punkt des Gesprächs sagte Willy zu mir: „Meine Schüler bekommen die Informationen, die sie brauchen, genau dann, wenn sie sie benötigen. Sie kommen zu mir und fragen mich danach.“ Und ich dachte mir: das ist ja ein starkes Stück, dass ich das Zauberwerkzeug „Pull“ bisher nur als kleine Stiefcousine behandelt habe – jedenfalls in meinen Artikeln.

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Repost: Kennenlerntreffen „Agiles Lehren und Lernen“

(Original unter: http://agiles-studieren.de/2017/08/28/kennenlerntreffen-agiles-lehren-und-lernen/)

Eine innovative Idee wie Agiles Studieren entwickelt sich fast immer in einem Kontext mit anderen Ideen. In diesem Sinne fuhr ich am 6. Juli 2017 in froher Stimmung zu dem ersten Kennenlerntreffen an die Stuttgarter Hochschule der Medien. Dort traf ich auf Menschen aus Schule, Verwaltung, Industrie und Hochschule, die sich ebenfalls mit diesem Themenfeld auseinandersetzen. Weiterlesen „Repost: Kennenlerntreffen „Agiles Lehren und Lernen““

Schülerschule meets eduScrum

Ich erzähle Ihnen jetzt zuerst einmal eine ganz alte Geschichte … um dann aus dieser Geschichte die Kurve zum agilen Lernen und Lehren zu bekommen.

Ich war 35 Jahre lang Lehrer. Physik und Mathematik. Und die Story heißt Schülerschule. Weiterlesen „Schülerschule meets eduScrum“

Ergebnisse des Treffens „Agiles Lehren“ am 6. Juli 2017: Die zweite Sicht

Nachdem Heinz Bayer von unserem Kennenlerntreffen aus seiner Sicht berichtet hat, nun ein Report von Veronika Lévesque:

Wir sind eine Gruppe Interessierter, die sich mit Agilem Lehren und Lernen beschäftigen möchte. Einige kennen sich mit ‚agil‘ aus, aber wenig mit Lehren und Lernen, andere umgekehrt sind Pädagogen und Lehrende und möchten mehr über agile Ideen wissen. Manche möchten hören und sehen, was es schon gibt, einzelne haben schon etwas gemacht und möchten berichten und Feedback haben. Wir kommen aus Schule, Hochschule und Bildungsverwaltung, aus betrieblicher Aus- und Weiterbildung und aus Neugier. Hier der Verlauf des Tages und unserer Gespräche in kommentierten Bildern. Weiterlesen „Ergebnisse des Treffens „Agiles Lehren“ am 6. Juli 2017: Die zweite Sicht“

Agiles Lernen und Lehren – Eindrücke vom Kennenlerntreffen am 6. Juli 2017

„Eigentlich schade“, denke ich nach dem Zusammentreffen von Menschen aus Schule, Hochschule, Verwaltung und Industrie in Stuttgart – Kennenlerntreffen Agiles Lernen und Lehren stand in der Einladung.

„Eigentlich schade, jetzt kann ich den Sack voller Eindrücke und neuer Ideen gar nicht direkt anwenden. Befinde ich mich doch seit zwei Jahren im Unruhestand.“ Aber ich denke auch: „Wie großartig, dass ich viele pädagogischen und damals für viele scheinbar verrückten Ansätze, die ich in meinen 35 Jahren als Gymnasiallehrer ausprobieren durfte, jetzt auch benennen kann.“ Weiterlesen „Agiles Lernen und Lehren – Eindrücke vom Kennenlerntreffen am 6. Juli 2017“

Agiles Lernen und Lehren – FAV initiiert Treffen

Synergie-03-Seidl-VonhofAm heutigen Donnerstag, 6. Juli findet an der Hochschule der Medien in Stuttgart ein erstes Treffen statt, in dem wir uns mit dem Thema „Agile Lern- und Lehrmethoden“ beschäftigen. Das Treffen hat das Ziel, Menschen an einem Tisch zusammenzubringen, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Schule, über die Hochschule bis zur beruflichen Weiterbildung – mit diesem Thema beschäftigen. Sich kennenzulernen, Möglichkeiten der Vernetzung und der Zusammenarbeit auszuloten und v.a. voneinander zu lernen, steht auf der Agenda…. die es natürlich vorgefertigt gar nicht gibt! Wolf Steinbrecher hat in seinem Blogbeitrag vom 10. April dazu eingeladen.

An der Hochschule der Medien haben wir (wir, das sind Tobias Seidl und Cornelia Vonhof, beide Lehrende in der Fakultät Information und Kommunikation der HdM) uns nicht nur Gedanken gemacht über den Einsatz von agilen Methoden beim Lernen und Lehren. Wir haben uns vielmehr mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit die Entwicklung von Studiengängen (seien es neue Studiengänge oder die Weiterentwicklung bestehender Studiengänge) von den agilen Prinzipien angeregt und inspiriert werden kann.

Studiengangsentwicklung ist ein komplexer und zugleich ein von vielen Regularien geprägter Prozess. Die laufenden und massiven Veränderungen im Umfeld von Hochschulen (Berufswelt, Gesellschaft, Kompetenzen und Prägung der Studienanfängerinnen und –anfänger, um nur einige zu nennen) zwingen Hochschulen zu immer schnelleren Anpassungen ihrer Studienprogramme – wissend, dass das heute entwickelte Curriculum und das heute entwickelten Kompetenzprofil morgen schon die nächste Weiterentwicklung braucht.

Wir haben uns daher die Frage gestellt, ob die agilen Prinzipien und zwar in der Form und dem Wording des Forums Agile Verwaltung  nicht hilfreich wären, um die einzelnen Phasen eines Studiengangsentwicklungsprozesses zu gestalten. Eines dieser Prinzipien lautet zum Beispiel „beziehe die Anspruchsberechtigten ein“. Für Studiengangsentwicklungsprozesse ist das ein ganz entscheidender Impuls, v.a. dann, wenn man ihn über den Einbezug von Gremienvertretern hinaus denkt und ein bisschen Energie in die Frage steckt, welche Zeitpunkte, welche Formate und welche Kommunikationskanäle sinnvoll und wirksam sein könnten.

Unsere Überlegungen haben wir in einem Beitrag für Synergie: Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre (03/2017) beschrieben.

Ein ausführlicher Blick ins aktuelle Heft 03/2017 von Synergie lohnt sich auf alle Fälle, denn neben weiteren Beiträgen zum Thema Agilität in Hochschulen, ist auch – sehr passend zu unserem heutigen Treffen – ein Interview mit Willy Wijnands, dem Gründer von eduScrum enthalten.

Wir berichten über die Ergebnisse des heutigen Treffens natürlich hier im Blog.