Von unserer Armut der Begierde … ein Nachruf auf den am 24. Mai 2021 verstorbenen Frithjof Bergmann

Fließbandarbeit in China (51 KByte großer Ausschnitt dieses Originals)

TGIF – Thanks God it’s Friday

gängiger Spruch, der schon in den 1970er Jahren bei Schülern bekannt war, und ausdrückt, dass das eigentliche Leben am Wochenende stattfindet und nicht während der Arbeitswoche
Prof. Dr. Frithjof Bergmann – 2020

Der Ur-Vater der Neuen Arbeit = New Work, Frithjof Bergmann, ist am 24. Mai 2021 von uns gegangen (geboren 1930 wie mein Vater), daher möchte ich gerne noch einmal kurz über sein Lebenswerk auf unserem Blog schreiben.

Ent-täuschendes Weltbild

Ich begegnete Frithjof Bergmann persönlich in der Zeit zwischen meiner jetzigen Anstellung und der vorherigen, da ich mich genau mit seinem Thema damals beschäftigte: „Was will ich selbst denn wirklich … wirklich?“. Und mancher Esoteriker wird nun schmunzeln, denn exakt in diesem Augenblick, als ich meine Energie auf diesen Aspekt lenkte, trat dieser Mensch in mein Leben und hielt einen Vortrag bei uns in Köln, den ich natürlich auch gleich besuchte.

Er bestätigte Vieles von dem, was ich mir inzwischen selbst in den vorherigen ca. 5 Jahren über die Schul- und Arbeitswelt recherchiert und darüber geschrieben habe. Zuerst auf dem damaligen Blog meines Arbeitgebers SAPERION , und als es dann zu gesellschaftskritisch wurde, startete ich meinen privaten Blog. Sein und mein Fazit:

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Agil Schule leiten

Ein kleiner Teil unseres Forums agil lernen und lehren hat sich 2013  den Genuss einer fiktiven Laborschule am fiktiven Ort Weit im Winkl gegönnt, um dort Ideen frei von behördlichen Vorgaben in ein Schulprogramm schreiben zu können. Wir haben dort auf www.aufeigenefaust.com auch eigene Unterrichtslektionen hochgeladen, um auszuprobieren, wie sich „Flip the Classroom“ anfühlt. Wir haben ausprobiert, angepasst, verworfen, neu ausgerichtet, diskutiert, verglichen, verworfen, experimentiert … in kurzen Zeitabschnitten.

Die Story der Laborschule und die pädagogischen Vorstellungen haben wir des öfteren für Lehrerfortbildungen benutzt … in Form einer Zukunftswerkstatt. In Schülerberatungen funktionierte sie oft als Trost – frei nach dem Motto: „In Weit im Winkl hättest du jetzt kein Problem“. Ein Konzept, um schulische Probleme zu relativieren und nach aktuellen Lösungen zu suchen. Die Story der Laborschule ist als Science Fiction geschrieben und findet sich hier.

Für diesen Blog neu geschrieben haben wir aktuell die Aufstellung der Schulleitung in Weit im Winkl unter agilen Aspekten.

Heinz Bayer / Veronika Lévesque Weiterlesen „Agil Schule leiten“

AUGENHÖHEmachtSchule – über ein förderungswürdiges Filmprojekt

Bild: Logo von AUGENHÖHE

Dass ein Arbeiten in komplexen und dynamischen Umgeben am besten gelingt, wenn die Involvierten auf Augenhöhe miteinander agieren, und es weniger gut in starren hierarchischen Befehlsstrukturen passt, das ist ein wesentlicher Schwerpunkt der Themen hier auf dem Blog. Dabei geht es im Wesentlichen um die innere Haltung. Bleibt die Frage, wie diese entwickelt oder gebildet wird. Und schon sind wir in den jungen Jahren eines Menschen, sprich der Zeit der Schule. Dazu möchte ich einen inspirierenden Text, den ich aus dem intrinsify.me-Netzwerk erhalten habe, zitieren:

Stelle Dir vor, Du wärst noch einmal 6 Jahre alt und könntest Dich im Hinblick auf Deine heutigen Herausforderungen in der Neuen Wirtschaft zwischen zwei Schulen entscheiden.

Die eine Schule heißt Procrustes. Dort sitzt Du täglich 5-7 Stunden auf einem Stuhl, durchläufst einen Standardlehrplan, der nichts mit Deinen Interessen zu tun hat, lernst für Klausuren und nicht fürs Leben und wirst ermahnt, wann immer Du eine kritische Grundsatzfrage stellst.

Die andere Schule heißt Kairos. Dort lernst Du mit Mitschülern unterschiedlichsten Alters in Form von Projekten, hast immer einen Bezug zur Lebenspraxis, kannst Deinen Interessen nachgehen und wirst angehalten, kritische Fragen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen.

Für welche Schule würdest Du Dich entscheiden?

Dachte ich mir. So geht es mir auch.

Es gibt solche Kairos Schulen mit Kindern, die nicht nur ihre Persönlichkeit frei entfalten können und Spaß am Schulalltag haben, sondern den Procrustes Schülern auch überwiegend haushoch überlegen sind: kreativer, reifer, differenzierter, interessierter, verantwortlicher.

Doch viele kennen diese Schulen nicht und es gibt viel zu wenige davon. Stelle Dir vor, es gäbe einen Film über die Kairos Schulen. Und stelle Dir weiterhin vor, es gäbe an jeder der über 30.000 Schulen in Deutschland nur eine Person, die den Film in der eigenen Aula zeigen möchte…und danach reden alle darüber!

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Pull mal wieder! Mit Lern-Pull gegen die Lern- Verschwendung

Bei einem Telefonat mit Willy Wijnands, Erfinder von eduScrum, in der vergangenen Woche ist mir klar geworden, dass wir das Pull-Prinzip in eduScrum und anderen agilen Lernformen klarer vermitteln sollten.
An einem Punkt des Gesprächs sagte Willy zu mir: „Meine Schüler bekommen die Informationen, die sie brauchen, genau dann, wenn sie sie benötigen. Sie kommen zu mir und fragen mich danach.“ Und ich dachte mir: das ist ja ein starkes Stück, dass ich das Zauberwerkzeug „Pull“ bisher nur als kleine Stiefcousine behandelt habe – jedenfalls in meinen Artikeln.

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Repost: Kennenlerntreffen „Agiles Lehren und Lernen“

(Original unter: http://agiles-studieren.de/2017/08/28/kennenlerntreffen-agiles-lehren-und-lernen/)

Eine innovative Idee wie Agiles Studieren entwickelt sich fast immer in einem Kontext mit anderen Ideen. In diesem Sinne fuhr ich am 6. Juli 2017 in froher Stimmung zu dem ersten Kennenlerntreffen an die Stuttgarter Hochschule der Medien. Dort traf ich auf Menschen aus Schule, Verwaltung, Industrie und Hochschule, die sich ebenfalls mit diesem Themenfeld auseinandersetzen. Weiterlesen „Repost: Kennenlerntreffen „Agiles Lehren und Lernen““

Agiles Lernen und Lehren – FAV initiiert Treffen

Synergie-03-Seidl-VonhofAm heutigen Donnerstag, 6. Juli findet an der Hochschule der Medien in Stuttgart ein erstes Treffen statt, in dem wir uns mit dem Thema „Agile Lern- und Lehrmethoden“ beschäftigen. Das Treffen hat das Ziel, Menschen an einem Tisch zusammenzubringen, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Schule, über die Hochschule bis zur beruflichen Weiterbildung – mit diesem Thema beschäftigen. Sich kennenzulernen, Möglichkeiten der Vernetzung und der Zusammenarbeit auszuloten und v.a. voneinander zu lernen, steht auf der Agenda…. die es natürlich vorgefertigt gar nicht gibt! Wolf Steinbrecher hat in seinem Blogbeitrag vom 10. April dazu eingeladen.

An der Hochschule der Medien haben wir (wir, das sind Tobias Seidl und Cornelia Vonhof, beide Lehrende in der Fakultät Information und Kommunikation der HdM) uns nicht nur Gedanken gemacht über den Einsatz von agilen Methoden beim Lernen und Lehren. Wir haben uns vielmehr mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit die Entwicklung von Studiengängen (seien es neue Studiengänge oder die Weiterentwicklung bestehender Studiengänge) von den agilen Prinzipien angeregt und inspiriert werden kann.

Studiengangsentwicklung ist ein komplexer und zugleich ein von vielen Regularien geprägter Prozess. Die laufenden und massiven Veränderungen im Umfeld von Hochschulen (Berufswelt, Gesellschaft, Kompetenzen und Prägung der Studienanfängerinnen und –anfänger, um nur einige zu nennen) zwingen Hochschulen zu immer schnelleren Anpassungen ihrer Studienprogramme – wissend, dass das heute entwickelte Curriculum und das heute entwickelten Kompetenzprofil morgen schon die nächste Weiterentwicklung braucht.

Wir haben uns daher die Frage gestellt, ob die agilen Prinzipien und zwar in der Form und dem Wording des Forums Agile Verwaltung  nicht hilfreich wären, um die einzelnen Phasen eines Studiengangsentwicklungsprozesses zu gestalten. Eines dieser Prinzipien lautet zum Beispiel „beziehe die Anspruchsberechtigten ein“. Für Studiengangsentwicklungsprozesse ist das ein ganz entscheidender Impuls, v.a. dann, wenn man ihn über den Einbezug von Gremienvertretern hinaus denkt und ein bisschen Energie in die Frage steckt, welche Zeitpunkte, welche Formate und welche Kommunikationskanäle sinnvoll und wirksam sein könnten.

Unsere Überlegungen haben wir in einem Beitrag für Synergie: Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre (03/2017) beschrieben.

Ein ausführlicher Blick ins aktuelle Heft 03/2017 von Synergie lohnt sich auf alle Fälle, denn neben weiteren Beiträgen zum Thema Agilität in Hochschulen, ist auch – sehr passend zu unserem heutigen Treffen – ein Interview mit Willy Wijnands, dem Gründer von eduScrum enthalten.

Wir berichten über die Ergebnisse des heutigen Treffens natürlich hier im Blog.

eduScrum aus der Sicht von Lehrenden: Vortrag auf dem Scrum-Day in Stuttgart

Alisa Stolze und Kristina Fritsch von eduScrum Deutschland haben auf dem Scrum-Day in Stuttgart am 30. Mai einen Vortrag gehalten, wie agile Methoden im Schulunterricht angewendet werden können. Weiterlesen „eduScrum aus der Sicht von Lehrenden: Vortrag auf dem Scrum-Day in Stuttgart“

Agile Methoden im Unterricht – Seminar zu eduScrum

eduScrum ist eine Methode, agile Arbeitstechniken im Schulalltag einzusetzen. Sie wird seit einigen von Willy Wijnands und Kollegen in den Niederlanden, am Ashram College in Alphen aan den Rijn, entwickelt.

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