Nachlese – Erkenntnisse der Konferenz Agile Verwaltung 2024 in Ettlingen
Wir haben unsere Konferenz in den letzten Monaten nochmals Revue passieren lassen und immer noch den einen oder anderen O-Ton am Ende im Ohr: „Wir kommen auf jeden Fall wieder.“ „Wir bringen das nächste Mal noch weitere mit.“ „Eine schöne Location – die Buhlsche Mühle“….
Wie schon die letzten Male haben die Teilnehmer*innen ihre AHA-MOMENTE geteilt. Unser langjähriges Mitglied Heinz Bayer alias Otto Kraz hat diese wie immer in beeindruckender Weise visualisiert. Doch das nicht genug, mit der KI-„Frau Suno“ machte er alle geteilten AHAs zu einem audiovisuellen Erlebnis für uns und euch alle.
Schaut selbst gern noch einmal https://www.youtube.com/watch?v=O6_VqLj1Q1c zur Inspiration zwischendurch im aktuellen Arbeitsalltag.
Neben den AHA-Momenten baten wir die Teilnehmer*innen ebenfalls, ihre ERKENNTNISSE als Ernte der jeweiligen Session bzw. der Konferenz mit uns zu teilen. Knapp 90 Kärtchen wurden an die Wände gepinnt.
Gern möchten wir auch diese Erkenntnisse mit euch teilen und etwas einordnen. Dabei haben wir uns entschieden, die einzelnen Kärtchen nicht nochmals zusammenzufassen. Denn das Konkrete geht leichter in den Alltag zu übertragen.
Und deshalb – Inspiration holen auf einer Konferenz wie in Ettlingen ist wunderbar. Die Begeisterung im Arbeitsalltag hochzuhalten, gelingt ebenfalls noch häufig. Doch wie sieht es aus mit dem Hinübernehmen von Ideen und Anregungen in den eigenen Arbeitsalltag? Unsere Erfahrung zeigt, dass dies am schwierigsten ist. Allzu oft ereilt uns wieder das Tagesgeschäft zu schnell und zu zeitraubend. Es bedarf daher eines bewussten Innehaltens und einer Vergegenwärtigung von für einen selbst wichtigen Prioritäten.
Insofern ist es wie nach einer richtigen Ernte – das Erntegut muss verarbeitet bzw. veredelt werden, damit es einen spürbaren Nutzen und Ertrag bringt.
Mit der nachfolgenden Listung eurer Erkenntnisse auf der Konferenz möchten wir euch daher eure Erkenntnisse in Erinnerung bringen und euch fragen:
- Was ist euch gelungen, in euren Arbeitsalltag mitzunehmen?
- Was habt ihr ggf. Neues erprobt?
- Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Schreibt uns gern eure Antworten auf diese Fragen in der Kommentarfunktion zu diesem Blogartikel.
Eine erste Überschrift eurer Erkenntnisse könnte lauten:
Begegnungen schaffen und dabei voneinander lernen
- Teams müssen voneinander lernen – Messe zu Projektvorstellungen veranstalten auf denen die Projektteams ihre Themen und Herausforderungen präsentieren können – wird gleich verwendet
- Projekte breit in der Organisation sichtbar machen, z. B. mit einer interaktiv gestalteten Projektmesse. So gelingt „gemeinsames Wachsen“!
- Programm als Format für neue Themen (erläuternder Zusatz: statt einzelner Projekte)
- Beteiligungsformate in Transformationsprojekten: Alle Beschäftigten mitnehmen, sowohl fachlich als auch emotional, z.B. in Form von Beteiligungs- oder Hausmesse. So wird auch das „big picture“ für alle anschaulich.
- Metaperspektive einnehmen und Netzwerktreffen organisieren
- Begegnung ist zentral.
- Du kannst den Karren nicht allein aus dem Dreck ziehen.
- Transparenz und gemeinsames Erleben schaffen Verbindlichkeit.
- Treffendes Bild bei der Podiumsdiskussion: Verwaltung als Spielplatz. Mein Bild dazu: Wir sollten mehr von unseren Kindern und Enkeln lernen, denn niemand lernt so viel in so kurzer Zeit wie sie und auch wir sollten niemals aufhören nach dem Warum zu fragen.
Eine weitere Überschrift könnte wie folgt lauten:
Mutig sein, Gleichgesinnte suchen und finden, Führungskräfte und Kollegen begeistern über den eigenen Bereich hinaus
- Toll, dass auch andere solche Vernetzungstreffen wichtig finden.
- Ich bin nicht allein. Habe Netzwerk im Norden gefunden für den weiteren Austausch. Danke!
- Menschen im Mittelpunkt.
- Vision und die Mitnahme aller Führungsebenen ist immer wieder Dreh- und Angelpunkt.
- Gemeinsames Verständnis und Mindset ist das A und O für gelungene Projekte, Prozesse und Zusammenarbeit –> an einem Strang ziehen
- Wir arbeiten mit dem Team der Freiwilligen und fangen klein an.
- Gemeinsam kann man im Zusammenspiel viel mehr erreichen als allein und das gerade auch ohne Leitung in der Gruppe.
- Ganz bewusst unterschiedliche Kompetenzen und „Typen“ aus der GESAMTEN Organisation abrufen.
- Das Silo der eigenen Arbeit verlassen ist auch Weiterbildung.
- Lernen ist etwas anderes als Weiterbildung à Entwicklung + Wachstum
- Sinkende Ressourcen und mehr Aufgaben – das werden wir nicht ändern. Stattdessen einen gemeinsamen Umgang finden
- Selbstorganisiertes Lernen fördert Motivation und Effizienz
- Notwendigkeit der Lernbegleitung für Führungskräfte
- Führung als lebenslanges Lernen
- Führung ist ein Lernberuf
- Klarheit und Sicherheit bieten über eine gute Führung, die nicht zuviel gleichzeitig auslöst.
- Mutige Führungskräfte sind nicht unbedingt die besseren Führungskräfte
- Ich bin öfter mutig als ich dachte.
- Wir sind viele. Bleibt mutig!
- Mehr TUN. Gemeinsam über Grenzen gehen…
- Mut entsteht im Tun.
- Mut kann, muss aber nicht.
- Psychologische Sicherheit
- Mut ist für jede*n anders. Mut ist erlernbar.
- Weiterentwicklung der Mitarbeiter*innen mehr in den Fokus nehmen.
- Spielerisch denken, so cool.
Auch beim Stöbern in der Methodenkiste …
… nahmen die Teilnehmer*innen so einiges an Impulsen für ihre Verwaltungsarbeit mit:
- Agile Buzzwords vermeiden
- Kenntnis und Verständnis agiler Prinzipien
- Prinzipien leiten den Fokus = wichtiger Satz
- Agiler Taschenrechner: agile Methoden erleben
- Agilität spielerisch vermitteln
- Spannendes Spiel zur Abstimmung im Team und die Verknüpfung mit den agilen Prinzipien
- Kostenlose Methoden-App: Liberating Structures
- LS-App ist super!
- Liberating Structures können dabei unterstützen, alle Beteiligten in Entscheidungsprozesse einzubeziehen.
- Liberating Structures-Bausteine: mit Methoden gemeinsam erarbeiten, visualisieren und kommunizieren: SÄHEN und ERNTEN!
- Wir wurden am Nachmittag als Gruppe mit LS gut aktiviert
- Die 4 Stufen der psychologischen Sicherheit: Vor allem: Darf ich herausfordern?
- Energizer in Workshops einsetzen
- Fragen zu Methoden wollen gut überlegt und formuliert sein. Aufgabe und Ergebnis verschriftlichen.
- Neues berufliches „Hobby“- LEGO SERIOUS PLAY!
- Methode LEGO SERIOUS PLAY sehr schön erlebbar gemacht
- mit Lego Geschichten erzählen
- spielerische Vermittlung zur Prozessoptimierung
- „Die wirksamen Fünf“ (Goaly, Flexi, Teamy, Feedy und Framy). Eine tolle Methode für unterschiedliche Verwaltungskontexte. Nehme ich mit.
- Die wirksamen Fünf, tolle Idee, um Aufträge, Vorgaben, Fragestellungen etc. für sich oder im Team zu klären
- Obeya macht sichtbar und ist top-geeignet für die öffentliche Verwaltung
- Time-Boxing ist Erfolgsfaktor für Projektarbeit + agile Elemente des PM (z. B. Retro)
- Eigene Retro entwickeln
- Retrospektive: Die wertschätzende Betrachtung aller Individuen, Meinungen fördert die Qualität für alle. Gemeinsam statt einsam!
- Das Ende ist fix. Fest definierten Time-Slot pro Woche. Regelmäßige Berichtstermine auch für Vorgesetzte.
- Gemeinsam bedarfsorientiert entwickelt der KOMM-Lernpfad – zwischen und für Kommunen und andere; KOMM und LERN-Pfad oder KOMM, wir lernen von- und miteinander
- Wie kann mein Lernpfad aussehen und wie kann ich ihn mit anderen gehen.
- Bedeutung von „Wert“ und „Werten“: Etwas hat Wert oder schafft Wert; den Werten folgt man.
Als vierter Aspekt lässt sich resümieren:
Organisationskultur setzt uns einerseits den (begrenzenden) Entwicklungsrahmen …
Durch unser Tun können wir andererseits und gleichermaßen die Organisations- und Verwaltungskultur zukunftsfähig gestalten und somit Grenzen verschieben.
- Kultur einer Organisation ist nicht abstrakt, sondern menschenzentriert.
- Die Kultur im Haus fördert/ behindert Menschen.
- Gemeinsam über Grenzen hinauswachsen – das ist Arbeiten der Zukunft!
- Verwaltung ist gut darin, die Dinge die sie tut, zu verheimlich – sichtbar machen!
- Nicht funktionierende Verwaltung ist demokratiegefährdend.
- Hohes Tempo und hohe Zielvorgaben führen nicht (immer) zum besten Erfolg.
Last but not least, bei aller intrinsisch hohen Motivation das Beste zu geben, gestalten zu wollen, fand sich auf einem Erntekärtchen auch der Wunsch „Leistungsprämien für den öffentlichen Dienst“.
In diesem Sinne hoffen wir, dass ihr
- inspiriert wieder zurück in den Arbeitsalltag zurückgekehrt seid,
- begeistert der einen Kollegin oder dem anderen Kollegen, eurer bzw. eurem Vorgesetzten von den Eindrücken berichtet habt,
- bereits schon kleine Impulse in euer Tun überführt habt,
- schon erste neue Begegnungen initiiert habt,
- die auf der Konferenz gefundenen Kontakte weiterlebt,
UND vor allem, dass ihr eure Erfahrungen in den nächsten Monaten bis zur nächsten Konferenz mit uns und unserer Community teilt.
Schreibt uns gern z. B. gleich hier und heute über die Kommentarfunktion…
Das Organisationsteam sagt nochmals DANKE!