Am heutigen Donnerstag, 6. Juli findet an der Hochschule der Medien in Stuttgart ein erstes Treffen statt, in dem wir uns mit dem Thema „Agile Lern- und Lehrmethoden“ beschäftigen. Das Treffen hat das Ziel, Menschen an einem Tisch zusammenzubringen, die sich in ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Schule, über die Hochschule bis zur beruflichen Weiterbildung – mit diesem Thema beschäftigen. Sich kennenzulernen, Möglichkeiten der Vernetzung und der Zusammenarbeit auszuloten und v.a. voneinander zu lernen, steht auf der Agenda…. die es natürlich vorgefertigt gar nicht gibt! Wolf Steinbrecher hat in seinem Blogbeitrag vom 10. April dazu eingeladen.
An der Hochschule der Medien haben wir (wir, das sind Tobias Seidl und Cornelia Vonhof, beide Lehrende in der Fakultät Information und Kommunikation der HdM) uns nicht nur Gedanken gemacht über den Einsatz von agilen Methoden beim Lernen und Lehren. Wir haben uns vielmehr mit der Frage auseinandergesetzt, inwieweit die Entwicklung von Studiengängen (seien es neue Studiengänge oder die Weiterentwicklung bestehender Studiengänge) von den agilen Prinzipien angeregt und inspiriert werden kann.
Studiengangsentwicklung ist ein komplexer und zugleich ein von vielen Regularien geprägter Prozess. Die laufenden und massiven Veränderungen im Umfeld von Hochschulen (Berufswelt, Gesellschaft, Kompetenzen und Prägung der Studienanfängerinnen und –anfänger, um nur einige zu nennen) zwingen Hochschulen zu immer schnelleren Anpassungen ihrer Studienprogramme – wissend, dass das heute entwickelte Curriculum und das heute entwickelten Kompetenzprofil morgen schon die nächste Weiterentwicklung braucht.
Wir haben uns daher die Frage gestellt, ob die agilen Prinzipien und zwar in der Form und dem Wording des Forums Agile Verwaltung nicht hilfreich wären, um die einzelnen Phasen eines Studiengangsentwicklungsprozesses zu gestalten. Eines dieser Prinzipien lautet zum Beispiel „beziehe die Anspruchsberechtigten ein“. Für Studiengangsentwicklungsprozesse ist das ein ganz entscheidender Impuls, v.a. dann, wenn man ihn über den Einbezug von Gremienvertretern hinaus denkt und ein bisschen Energie in die Frage steckt, welche Zeitpunkte, welche Formate und welche Kommunikationskanäle sinnvoll und wirksam sein könnten.
Unsere Überlegungen haben wir in einem Beitrag für Synergie: Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre (03/2017) beschrieben.
Ein ausführlicher Blick ins aktuelle Heft 03/2017 von Synergie lohnt sich auf alle Fälle, denn neben weiteren Beiträgen zum Thema Agilität in Hochschulen, ist auch – sehr passend zu unserem heutigen Treffen – ein Interview mit Willy Wijnands, dem Gründer von eduScrum enthalten.
Wir berichten über die Ergebnisse des heutigen Treffens natürlich hier im Blog.