Frederic Laloux zeigt in seinem erfrischenden Vortrag am Beispiel von Buurtzorg auf, wie die neue Organisationsform von Unternehmungen aussieht. Zu Beginn gibt er einen Abriss, wie Unternehmensorganisation gedacht waren. Es ging vom Wolfsrudel, über die Hierarchien der Armeen oder auch der Kirche, über die Idee des Zusammenwirkens von Maschinenbauteilen, über die Soft-Fakten des Informationszeitalters. Frederic sieht als die neue Form der Organisation die Vernetzung von autarken Zellen. In diesem Ökosystem wird in den Zellen neues ausprobiert. Was nicht funktioniert, wird verworfen. Was gut geht, geht dann wie ein Lauffeuer ganz von allein durch das Unternehmen.
Buurtzorg, zu Deutsch Nachbarschaftshilfe, versorgt Kranke ambulant. Und dies tun die Mitarbeiter eben nicht nach typischen Effizienzregeln à la McKinsey, sondern nach Effektivität: Was tut Patienten gut, so dass sie gesünder werden? Und da wird dann auch schon Mal ein Plausch beim Kaffee gehalten. Am Ende freuen sich sogar die Kassen, weil es den Patienten so viel besser geht.
Interessant ist die Aussage, dass Buurtzog inzwischen 40% des holländischen Marktes abdeckt, da die Mitarbeiter aus den anderen Unternehmen „desertiert“ seien und hier mitwirken wollten.
Staunen ist angesagt, und gut, dass es in diese Richtung geht, finde ich:
Und wer noch weiter einsteigen mag, dem sei das Buch von Frederic Laloux ans Herz gelegt:
Reinventing Organizations: Ein Leitfaden zur Gestaltung sinnstiftender Formen der Zusammenarbeit
Hat dies auf Johanna Brühl rebloggt und kommentierte:
Ein schönes Beispiel wie Selbstorganisation und Selbstverantwortung zu wirtschaftlichem Erfolg führt. Das Buch ist eine wahre Fundgrube für solche feuchtende Vorbilder.
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