Diese Bilder sind von der „fridays for future“- Demonstation, am 14. Juli 2019 in Berlin.
Komplexität, Verantwortung, Zusammenarbeit, Fokussierung, Priorisierung, herausfordernde Ziele, Versuch und Irrtum, „funktionierende Ergebnisse mehr als umfassende Dokumentation“, Interdisziplinarität, Politk, Öffentliche Hand und Zivilgesellschaft, Kommunikation, das Wohl unserer Kinder, unser aller Wohl und Zukunft. Der Klimawandel ist ein hoch komplexes und dringendes Problem, das drängendste Problem und die größte Herausforderung unserer Zeit.
Es bleibt (uns) nicht mehr viel Zeit, um die Erwärmung der Welt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, damit die Temperaturspirale nicht unumkehrbar außer Kontrolle gerät. Zugleich ist der Lösungsweg eine komplexe Aufgabe mit zahlreichen Schnittstellen in unterschiedlichste Themenfelder. Sie kann nur gemeinsam, d. h. unter Einbindung möglichst vieler Betroffener, gelöst werden.
Der Natur der Dinge entsprechend lassen sich solch komplexe Aufgaben am besten in iterativen Schritten lösen. Wie kann dies aussehen?
Mit dem Beginn dieser Artikelserie möchten wir für uns selbst und andere erarbeiten, wie wir mit agiler Vorgehensweise, Fokussierung und gemeinsamem, verantwortungsbewusstem Handeln das Klima doch noch retten oder zumindest die Auswirkungen auf ein beherrschbares Maß reduzieren können.
Deutschland hat sich mit seiner Unterschrift beim Klimagipfel 2017 in Paris darauf verpflichtet, einen Anteil zum Schutz des Klimas zu leisten. Doch bisher haben wir es in Deutschland nicht geschafft auch nur ansatzweise dieses gesetzte Ziel zu erreichen. Mehr noch: Wir agieren wie gelähmt und verspielen damit unsere Zukunft, sowie die Zukunft unserer nachfolgenden Generationen.
Die Zeit drängt. Also, was können wir tun?
Wir sind uns der Komplexität des Problems bewusst. Zwar kennen wir uns mit Agilität und Verwaltung aus, doch ein vergleichbares Problem dieser Art und Größe hat bisher noch niemand in der Geschichte der Bundesrepublik gelöst. Dennoch wollen wir es gerade deshalb wagen. Wir wissen, dass es ein sehr ambitioniertes Vorhaben ist. Den Masterplan für die Klimarettung zu erstellen wird nicht funktionieren. Die Komplexität der Zusammenhänge, das unbekannte Zusammenspiel von zig Faktoren macht das Unterfangen im klassischen Sinne unplanbar. Aber wir können einen möglichen Weg skizzieren, den wir dann Stück für Stück (mit den gewonnenen Erkenntissen) anpassen und verfeinern.
Einen agilen, iterativ-inkrementellen Weg. In kurzen Zyklen gilt es möglichst viel zu lernen, neue Erkenntnisse zu gewinnen und Stück für Stück unser Vorgehen weiterzuentwickeln, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Ziel ist es, aus Erfolgen und Fehlern bereits früh Erkenntnisse zu gewinnen, um damit immer mehr und mehr im Sinne unseres übergeordneten Ziels zu erreichen
Agil eben.
Derzeit planen wir folgende (Agile) Themen in einer Artikelreihe zu besprechen und zu entwickeln:
Teil 2 (geplant für den 12.9.2019) – Der Aufbau und die Rahmenbedingungen – wie schnell können wir loslegen:
(UPDATE) Der zweite Teil der Artikelserie ist am 9.11.20019 veröffentlicht worden: https://agile-verwaltung.org/2019/09/11/unsere-klimakrise-mit-agilen-methoden-loesen-wie-geht-das-teil-2/
- Das (ambitionierte) Ziel, die Vision
- Essentielle Basis: Transparenz, Offenheit und Mut
- Ziele messen, feste Zyklen zur Zielerreichung: lernen, nachsteuern und ganzheitlich verbessern
- Die Organisation (Regierung, Kabinett, Klimakabinett, Ministerien, Länder, Kommunen und nicht zuletzt der Bürger und die Zivilgesellschaft und Unternehmungen): Rahmen schaffen
Teil 3 (geplant für Oktober 2019) – Wie können wir starten, wie lernen wir möglichst viel und schnell dazu:
- Interdisziplinäre Teams ( Polikt, Verwaltung, Regierung, Bürger, Experten)
- Jetzt loslegen, Fehler machen, daraus viel (!), Lernen und mutig weitermachen („Scheitere früh. Scheitere schnell!“)
Teil 4 (geplant für Quartal 3/4 20019) – Was machen wir, wenn es nicht ideal läuft – und das tut es nie bei großen und auch nie bei kleineren Vorhaben.
- Umgang mit Verweigeren, Bremsern und Saboteuren
- Der einzelne Mensch in der Kommune, in Deutschland, Europa und in der Welt
(… weitere Themen werden nach und nach iterativ ergänzt …)
Hallo Ludger,
danke für diesen Artikel. Den Zusammenhang, den Du beschreibst zwischen dem agilen Ansatz und der Klimakrise ist sehr offensichtlich und ich frage mich, warum da noch keiner eher drauf gekommen ist :;)
Eine Anmerkung noch dazu: Bei der agilen Herangehensweise steht ja bekanntlich die Maximierung des Kundennutzen im Vordergrund. Zu leben ist ein „guter“ Kundennutzen, mit dem eigentlich jedeR d’accord sein müsste. Und noch ein Gedankenspiel: Wie könnte das MVP (Minimum Viable Product = kleinste Nutzen bringende Produkt) bei der Aufgabe der Bewältigung der Klimakrise aussehen? Oder hat man sich in der Vergangenheit gar allzu lang am MVP aufgehalten, ohne Erfolg bzw. Nutzen?
Beste Grüße, Berit
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Für mich inzwischen ein Thema, bei dem ich sehr viel Sorge habe. Weniger darum, dass das Klima sich für uns verschlechtern könne (es gab schon Zeiten, da war es hier wärmer und es ging den Menschen nachweislich besser), sondern darum, dass wir eine Reihe von viel dringenderen Problemen nicht, die uns viel früher den Garaus machen werden, nicht mehr angehen, weil sie nicht so wichtig erscheinen, und weil dann kein Geld mehr da ist.
Die Hypthese, wie sie uns Rezo mit seinen so intensiv wedelnden Händen dargestellt hat, dass es inzwischen einen Konsens darüber gäbe, ob die Welt unterginge (was angeblich 97% aller Wissenschaftler bestätigten), sehe ich u.a. sogar durch den IPCC nicht bestätigt. Die Algorithmen der Simulationsprogramme seien laut IPCC nicht in der Lage, das Klima wirklich genau zu berechnen. Ich sehe nach wie vor viele Wissenschaftler aus allen Bereichen darüber schreiben, dass das politisch motivierte IPCC in vielen Bereichen falsch liegen, da wichtige Parameter einfach nicht berücksichtigt würden: also kein Konsens (man muss nur mal am Mainstream vorbei nach Informationen suchen).
Zudem sehe ich, wie die Energiekonzerne händeringend nach Investitionen für ihre veraltenden Kraftwerke suchen:
Insgesamt dürften nach Schätzungen der Berater bis zum Jahr 2020 Investitionen von bis zu 300 Milliarden Euro für die Optimierung bestehender oder den Bau neuer Kraftwerke fällig werden. Ein Sechstel davon, also bis zu 50 Milliarden Euro, seien allein nötig, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten. (zietiert aus brand eins)
Hier reiben sich die Vorstände schon die Hände, die Subventionsgelder aus der CO-Steuer zu erhalten. Um dann aber die wirklich zuträglichen Maßnahmen ergriffen werden, oder unter dem Lable des Grün/Öko erst recht unsere Umwelt zerstört wird.
Aber da hätte ich jetzt die große Hoffnung, dass das von Euch hier vorgeschlagene Vorgehensmodell doch helfen könnte, die wirklich zuträglichen Lösungen für ALLE Wesen auf dieser Mutter Erde zu finden und umzusetzen!
Ich fand heute morgen diesen wichtigen Hinweis. Ich las vor Wochen einen Artikel darüber. Auch hier keimt mein Hoffnung, dass auch diese Thema gleich mit bearbeitet wird. Denn Frau von der Leyen, frisch gekürte Chefin der EU, ist eher auf dem Pfad der Aufrüstung zum Krieg gegen Russland:
Da ließen sich nahtlos dann folgende lebenswichtige Maßnahmen ansprechen:
Stoppen der irren Abholzung unserer Regenwälder, der größte Klimaregulierer unserer Erde. Auf der freigewordenen Fläche werden entweder Futtermittel zur industriellen Freischproduktion angebaut, oder Palmen, deren Öl wird anschließend in unseren Autos verbrennen. Auf diesen Flächen wächst sonst nichts mehr, lebt aber auch sonst nichts mehr, weil masssivst Gift zur möglichst proftablen Ernte aufgebracht wird. Die Diversität von Flora und Fauna geht dahin. Das gilt übrigens auch für die Äcker hier in Deutschland, auf denen Mais oder Raps gepflanzt sind, um unsere Autos damit fahren zu lassen. Auch hier lebt nichts mehr (New Green Deal? Hm).
Stoppen der industriellen Agrarwirtschaft, die Böden sind bald dahin, es lebt auch hier nichts mehr, weder auf noch in der Erde. Die Düngemittel sind auch bald alle abgebaut. Dann wächst hier nichts mehr. Bevor wir an den Auswirkungen einer höheren Temperatur sterben, wird uns das eher erwischen.
Stoppen der industriellen Fleischwirtschaft, denn das subventionierte verbilligte Fleisch wird zunehmend nach Afrika verkauft, macht dort die Märkte kaputt und lässt die Menschen hierher fliehen, was unser Leben hier nicht leichter macht.
Stoppen des industriellen Fischfangs, denn die Meere sind inzwischen leer, so dass die Kleinfischer in Afrika nichts mehr fangen, also davon nicht mehr leben können, und sich damit auf den Weg nach Europa machen, Rest kennen wird …
Wenn wir also nur auf das CO2-Thema schauen, dessen These auf sehr wackeligen Füßen steht, dann werden uns die dringenderen Probleme viel eher erwischen, weil wir da nicht tun …
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